Neuer Greenpeace-Einsatz am Amazonas
Hilfe bei Markierung von
Indianerland und Schiffsexpedition gestartet
Manaus (ots)
Mitten im Amazonas-Regenwald beginnen heute die brasilianischen Indianer des Deni-Stammes mit Unterstützung eines internationalen Greenpeace-Teams mit einem einzigartigen Projekt: Die Markierung des 1,5 Millionen Hektar großen Deni-Landes. Hierfür wird ein zuvor geschlagener Grenzstreifen mit hell blättrigen Palmen bepflanzt, um die Grenzen des Gebietes, dessen Fläche halb so groß ist wie Belgien, kenntlich zu machen. Diese Maßnahme ist der einzige und letzte Weg, das Land vor Ausbeutung und Zerstörung durch internationale Holzkonzerne zu schützen. Nur durch deutlich sichtbare Grenzen wird der Besitzanspruch der Deni auf ihr Land staatlich anerkannt. Mit dabei ist auch der deutsche Greenpeace Aktivist Jan Cramer.
"Wir haben fast 15 Jahre lang vergeblich auf die Hilfe der brasilianischen Regierung bei der Markierung und den Schutz unseres Landes gewartet", sagt Deni Häuptling Haku Varasah Deni. "Die Bedrohung durch die Holzkonzerne gehört seitdem zu unserem Alltag. Wir haben keine andere Wahl, als die Grenzen selbst zu ziehen." Die Deni und Greenpeace fordern von der brasilianischen Regierung die 1993 fest geschriebene Grenzziehung aller Indianerländer - immerhin 20 Prozent des Amazonas - endlich abzuschließen und anzuerkennen. Nur so können unberührte Regenwaldgebiete wie das Deni-Land zehn Tagesreisen mit dem Boot von Manaus entfernt erhalten bleiben.
Zeitgleich mit dem Beginn der Markierung startet Greenpeace eine Schiffsexpedition in den Amazonas, um illegale und zerstörerische Holzeinschläge aufzudecken. Von Manaus, der "Stadt im Dschungel", führt die Reise flussabwärts in den Regenwald. Die insgesamt 30 Aktivisten und Waldexperten aus neun Ländern an Bord des ehemaligen Forschungsschiffes "Arctic Sunrise" setzen sich gemeinsam für den Schutz des größten tropischen Urwaldgebietes der Erde ein. Die Greenpeace-Aktivisten wollen die weit verbreiteten illegalen und zerstörerischen Urwaldrodungen aufdecken, die Verantwortlichen stellen und der Justiz übergeben. Keine leichte Mission: Die Holzfirmen, die illegal den Regenwald plündern, sind in ein unübersichtliches Netz von Schein- und Tochterfirmen zerfasert. Die Methoden sind undurchsichtig und der Einfluss bis hinauf in höchste Regierungskreise ist groß.
"Viele Experten sind sich einig, dass die Artenvielfalt durch die Abholzung der Wälder heute mehr bedroht ist als jemals zuvor seit der Ausrottung der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren", sagt Jan Cramer. "Wir müssen sofort handeln, um eine der letzten Schatzkammern der Natur zu retten." Der kommerzielle Holzeinschlag ist nach wie vor der Hauptgrund für die Zerstörung der Wälder. Greenpeace fordert einen sofortigen Stopp der industriellen Urwalderschließung weltweit und die Bereitstellung ausreichender Gelder für wirksame Schutzmaßnahmen in den verbliebenen Urwaldgebieten. Weiterhin soll eine Waldnutzung zukünftig nur nach strengen ökologischen und sozialen Kriterien stattfinden.
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