Greenpeace: TBT-Verbot ist wichtiger Meilenstein für den Meeresschutz
Hamburg (ots)
Meilenstein für den Meeresschutz und ein großer Erfolg für Greenpeace: Die Internationale Organisation für die Seeschifffahrt (IMO) hat sich heute in London auf ein weltweites Verbot der Chemikalie Tributylzinn (TBT) und aller anderen Organozinn-Verbindungen in Schiffsfarben geeinigt. Das Verbot soll am Nachmittag offiziell unterzeichnet werden. "Unsere jahrelange Kampagne gegen diese giftige Chemikalie war nicht umsonst. Auch wenn ökologisch ein Sofortverbot nötig wäre, ist die heutige Entscheidung ein wichtiger Schritt", sagt Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace.
TBT-Gift wird Schiffsfarben beigemischt, um den Bewuchs der Bordwände mit Algen und Meerestieren zu verhindern. Nach dem heute beschlossenen Verbot dürfen Schiffe ab Januar 2003 nicht mehr mit TBT-haltiger Farbe gestrichen werden, ab 2008 müssen auch Altanstriche entfernt oder zumindest sicher versiegelt werden. Pro Jahr werden rund 5000 Tonnen TBT in Schiffsfarben verarbeitet. Neben der toxischen Wirkung für Meeresorganismen wirkt TBT bereits in kleinsten Konzentrationen schädigend auf das Hormonsystem auch beim Menschen.
In den letzten Tagen hatte Greenpeace erneut Schiffsaktionen gegen TBT-Hersteller durchgeführt, unter anderem bei Atofina in den Niederlanden, einem der weltgrößten Hersteller von TBT-Schiffsfarben. In Deutschland machte Greenpeace seit 1999 mit zahlreichen Schiffsaktionen in deutschen Nord- und Ostseehäfen auf das TBT-Problem aufmerksam. Die Umweltschützer entdeckten im Schlick dieser Häfen, aber auch in Fischen, Wattwürmern und Seehunden hohe Konzentrationen des Giftstoffes. Greenpeace fand TBT aber auch an unerwarteter Stelle in Alltagsgegenständen, z.B. in Baby-Windeln, Sporttrikots oder Luftmatrazen.
"TBT ist ein Dauergift, dass sich in der Umwelt nur sehr langsam abbaut. Die Freisetzung dieses und aller anderen Dauergifte wie Dioxine oder Phthalate in die Umwelt muss so schnell wie möglich beendet werden", sagt Thilo Maack. Für TBT in Schiffsfarben gibt es längst umweltfreundlichere Alternativen, zum Beispiel Schiffsfarben auf Silikon-Basis.
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