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Greenpeace: 350.000 Unterschriften gegen Massentierhaltung und Gentechnik

Köln (ots)

Verbraucher fordern von Ministerin Künast naturnahe Landwirtschaft
Als Signal für eine Wende in der Landwirtschaft hat Greenpeace
heute morgen einen überdimensionierten Einkaufswagen voller
Unterschriftenlisten an Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne)
in Köln übergeben. Die Unterzeichner fordern eine naturnahe
Landwirtschaft ohne Gentechnik und Massentierhaltung. Künast hat den
knapp zwei Meter hohen Wagen mit 350.000 Unterschriften kurz vor
Eröffnung der Anuga, der weltweit größten Fachmesse für Lebensmittel,
von 15 Greenpeace-Aktivisten entgegen genommen.
"Die Wende der Landwirtschaft darf nicht ins Stocken kommen",
fordert Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, bei
der Übergabe in Köln. "Kaum ist die BSE-Krise verdrängt, versuchen
Agrarindustrie und Bauernverband, ihre Pfründe und die alte
Misswirtschaft zu verteidigen, wie der Streit um die Käfighaltung von
Legehennen zeigt. Die 350.000 Unterzeichner stehen für noch
wesentlich mehr Menschen, die das satt haben und die eine naturnahe
Landwirtschaft wollen. Sie wollen keine Gentechnik auf dem Acker und
in ihrem Essen und lehnen Tierfabriken ab."
In den letzten Wochen hatte Greenpeace erhebliche Missstände in
der Putenhaltung aufgedeckt und gezeigt, wie für die Unilever-Marke
"Du darfst" produziert wird. Daher fordern die Umweltschützer außer
dem geplanten Verbot der Käfighaltung von Legehennen auch
Verordnungen für die Haltung von Puten und Schweinen. Dabei ist der
Einsatz von Arzneimitteln zu verringern und die Belastungen für Tier
und Umwelt auf das Nötigste zu beschränken.
Neben dem neuen Ökosiegel der Bundesregierung muss außerdem ein
Siegel für konventionell erzeugte Nahrungsmittel eingeführt werden,
dem die Verbraucherinnen und Verbraucher vertrauen können. Nach den
Vorstellungen von Greenpeace sollen nur Lebensmittel, für deren
Herstellung die Höfe strenge Haltungs- und Fütterungvorschriften
einhalten, dieses Siegel erhalten. Tiere müssen artgerecht gehalten
werden. Gentechnik und Wachstumsförderer haben im Tierfutter nichts
zu suchen.
"Die Vorschläge von Agrarindustrie und Bauernverband für ein
Siegel taugen überhaupt nichts. Wenn es nach ihnen ginge, bekämen
sogar Eier aus Käfighaltung und gedopte Puten ein Qualitäts-Siegel!"
erklärt Hofstetter. "Wir brauchen aber ein Siegel, das auch
konventionellen Landwirten den Weg in eine naturnahe Landwirtschaft
öffnen."
Auf der Liste der notwendigen Veränderungen steht auch ein
Verbraucherinformations-Gesetz. Es soll sicher stellen, dass
Verbraucher über die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen informiert
werden. Bereits im September übergab Greenpeace  Frau Künast einen
eigenen Entwurf für ein Gesetz. Die Ministerin kündigte an, eine
entsprechende Initiative auf den Weg zu bringen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel.
0171-8780 830, und Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-8780 835.
Internet: www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130  
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Anschrift
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Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax 030 / 30 88 99-30

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