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Umweltministerium in Niedersachsen bestätigt Greenpeace: Gen-Mais war außer Kontrolle

Hamburg/Hannover (ots)

Das Umweltministerium in Niedersachsen
hat heute die Vorwürfe von Greenpeace bestätigt, dass sich Gen-Mais
der Firma Monsanto in einem normalen Maisfeld unkontrolliert
ausgebreitet hat. Der Gen-Mais, der in der gesamten EU nicht
zugelassen ist, stammte von einer Testfläche im Innern des Feldes und
wuchs in zu geringem Abstand vom normalen Mais. Der verunreinigte
Mais bleibt beschlagnahmt und darf nun nicht mehr, wie ursprünglich
geplant, als Tierfutter oder gar in Lebensmitteln verwendet werden.
Greenpeace Aktivisten hatten auf dem umstrittenen Feld bei
Helvesieck (Kreis Rotenburg/Wümme, Niedersachsen) am 28. September
einen Teil der verunreinigten Maiskolben geerntet und sicher
gestellt. Die Polizei brach die Aktion ab. Die von Greenpeace
informierten Behörden ordneten zunächst an, dass der betroffene
Landwirt den größten Teil des Feldes nicht ernten darf. Die
Untersuchungen des Umweltministeriums bestätigen jetzt, dass der
nicht zugelassene Gen-Mais durch Pollenflug auf das normale Feld
übertragen wurde.
"Der Gen-Mais muss jetzt unschädlich gemacht werden", fordert
Christoph Then, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Das Vorgehen von
Monsanto und die nachlässige Genehmigungspraxis der Behörden müssen
dringend überprüft werden. Gen-Mais darf sich nicht unkontrolliert in
die Umwelt ausbreiten."
Derzeit erklären das Robert Koch Institut (RKI) als
Genehmigungsbehörde und die Firma Monsanto, der Versuch in Helvesiek
sei völlig normal durchgeführt worden. Das Ministerium wirft dem RKI
allerdings vor, dass die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend waren.
Greenpeace geht zusätzlich davon aus, dass Monsanto gegen Auflagen
verstieß. So war ein Mindestabstand von 100 bzw. 50 Metern bis zum
nächsten Maisfeld einzuhalten. Er darf nur unterschritten werden,
wenn die örtlichen Gegebenheiten dies erfordern. Doch weder die Firma
Monsanto noch das RKI können begründen, warum der Abstand lediglich
16 Meter beträgt. Zudem besteht der Verdacht, dass sogar diese von
Monsanto angebene Distanz noch unterschritten wurde. Greenpeace hat
inzwischen eine Klage gegen Monsanto eingereicht. "Dieser Fall muss
Folgen haben. Wenn sich Gen-Mais so unkontrolliert verbreiten kann,
müssen die Versuche grundsätzlich eingestellt werden", sagt Then.
Die EU unterscheidet zwischen Produkten aus Gen-Pflanzen, die in
den Handel gebracht werden dürfen, und solchen, die noch nicht
genehmigt sind. Dabei gehen die Behörden davon aus, dass die
zugelassenen Gen-Pflanzen ausreichend getestet wurden und dulden
daher eine geringe Verunreinigung von Lebensmitteln, ohne dass sie
gekennzeichnet werden müssen. Der Gen-Mais von Monsanto ist aber
nicht zugelassen. Die Firma hat bislang nicht einmal einen
entsprechenden Antrag in der EU gestellt. Deswegen darf der
gentechnisch verunreinigte Mais grundsätzlich nicht als
Nahrungsmittel oder Tierfutter verwendet werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, 
Tel. 040-30618-395 und 0171-8780 832,
oder
Pressesprecher Michael Hopf, 
Tel. 040-30618-345.
Fotos von der Aktion im Maisfeld unter -376/377, Beta-Material unter
-345. 
Internet: www.greenpeace.de/

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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