Greenpeace behindert japanische Walfänger im Südpolarmeer
Zum
ersten Mal seit zehn Jahren filmen Aktivisten das Töten von Walen
Hamburg/Südpolarmeer (ots)
Der Konflikt zwischen Greenpeace und japanischen Walfängern im Südpolarmeer hat sich am Sonntag zugespitzt: Greenpeace-Aktivisten in Schlauchbooten hatten erneut versucht, die Übergabe eines getöteten Zwergwales von einem japanischen Walfänger an das Fabrikschiff "Nisshin Maru" zu verzögern. Dabei wurden die Umweltschützer von den Walfängern mit Wasserkanonen beschossen. Durch den enormen Wasserdruck sind die Aktivisten beinahe in das eiskalte Wasser der Antarktis gespült worden. Zusätzlich warfen die Walfänger Holzklötze ins Wasser, um die Schlauchboote zu behindern und deren Antriebspropeller zu beschädigen.
Kurz zuvor konnten Greenpeace-Aktivisten vom Hubschrauber aus beobachten, wie japanische Walfänger einen Wal jagten und harpunierten - diese Filmaufnahmen dokumentieren zum ersten Mal seit über zehn Jahren das grausige Abschlachten der Meeressäugetiere. "Wir konnten die Jagd über 40 Minuten lang verfolgen. Die Walfänger schossen mit ihrer Harpune fünf mal vorbei, bevor sie einen Zwergwal getroffen haben", berichtet Phil Robinson, der neuseeländische Hubschrauberpilot von Greenpeace. "Schließlich trafen sie den Wal mit dem sechsten Schuß".
Das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" mit 30 Aktivisten aus 16 Ländern an Bord, befindet sich seit Anfang Dezember im Südpolarmeer. Vergangenen Freitag kam es zur ersten Begegnung mit der japanischen Walfangflotte, die aus fünf Schiffen besteht. Japan missachtet seit 1994 das Schutzgebiet für Wale und schlachtet sie für angeblich wissenschaftliche Zwecke. "Doch für diesen Walfang gibt es keine wissenschaftliche Rechtfertigung", sagt die japanische Walfang-Expertin Yuko Hirono an Bord der "Arctic Sunrise". "Sobald die Walfänger fernab jeglicher Beobachtung sind, beginnen sie mit der Jagd auf jeden Wal, den sie kriegen können." Das Walfleisch wird anschließend in japanischen Restaurants angeboten. "Dieses Programm dient ausschließlich dem Profit", bestätigt Ingo Bokermann, Meeres-Experte von Greenpeace in Deutschland. "Das Fleisch der 440 Wale, die die japanische Flotte bis Ende März erlegen will, hat einen Marktwert von mindestens 28 Millionen Dollar. Greenpeace wird seine Kampagne so lange weiter fahren, bis die Walfänger mit dieser Wilderei aufhören."
Im kommenden Mai findet die nächste Tagung der Internationalen Walfang Kommission (IWC) statt, diesmal in Shimonoseki, dem Heimathafen der japanischen Walfangflotte. Nach einer gezielten Stimmenkauf-Kampagne der japanischen Regierung könnte das geltende Walfang-Moratorium in Gefahr geraten. Um die Entscheidungen der IWC zu beeinflussen, kauft Japan mit Entwicklungshilfegeldern die Stimmen von karibischen und westafrikanischen Staaten, die Mitglieder des IWC sind. Sie sollen im Mai dafür stimmen, das Walfang-Verbot aufzuheben und den kommerziellen Walfang nach 16 Jahren wieder zuzulassen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Ingo Bokermann, 040-30618-327 bzw. 0171-8780 820 oder Pressesprecherin Simone Miller, 040-30618-343 bzw. 0171-870 6647.
Bilder von der Begegnung zwischen den Aktivisten und den japanischen Walfängern erhalten Sie bei AFP und AP oder der Greenpeace-Bildredaktion unter 040-30618-377.
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