Gotha ist die erste urwaldfreundliche Stadt Deutschlands
2.000
Kinder und Jugendliche gehen für die Urwälder auf die Straße
Gotha (ots)
Deutschlands erste urwaldfreundliche Stadt heißt Gotha - dies hat heute Volker Doenitz, Oberbürgermeister der Stadt im thüringischen Gotha angekündigt. Vor rund 2000 Kindern und Jugendlichen, die sich nach einem Sternenmarsch mit Trommeln und Transparenten im Zentrum der Stadt versammelt hatten, erklärte der Stadtvater, keine Produkte mehr anzuschaffen, durch die die letzten großen Urwälder der Erde weiter zerstört würden. Darüber hinaus sollen in Zukunft bevorzugt Holzprodukte mit dem FSC Siegel und Recyclingpapier eingesetzt werden. Für die Jugendlichen, die einen ähnlichen Beschluss von ihren Schulen und Kindergärten wollten, war die Ankündigung die Krönung ihrer Aktion. "Rettet die letzten Urwälder - Gotha ist dabei" stand auf dem Transparent, das Greenpeace-Kletterer an der Fassade des Rathauses entrollt haben.
Die Initiative des Oberbürgermeisters ist der Erfolg eines wochenlangen Engagements hunderter Kinder und Jugendlicher der Stadt Gotha. Die 5 bis 19- jährigen beteiligen sich an dem weltweiten Greenpeace-Projekt "Kids for Forests - Schule für den Urwald" und erreichten, dass neun Gothaer Schulen und über zehn Kindergärten in Zukunft keine Holzprodukte mehr aus Urwäldern verwenden wollen.
"Die letzten Urwälder dieser Erde brauchen Initiativen wie die der Gothaer Schüler und der Stadt, damit die rasend schnelle Zerstörung noch aufgehalten werden kann", sagt Thomas Henningsen, Leiter des Waldbereiches bei Greenpeace. "Wenn eine ganze Stadt plötzlich mitzieht und erklärt, alles zu tun, um beim Schutz der Wälder mitzuhelfen, ist das eine Aktion, die Hoffnung macht! ".
In wochenlanger Arbeit haben sich die Kinder und Schüler auf dieses Ereignis vorbereitet, Theaterstücke eingeübt, Transparente gemalt und sich auf Gespräche mit der Stadtverwaltung vorbereitet. "Uns hat das riesige Interesse und das Engagement der jungen Generation selbst überrascht", erklärt Dr. Steffen Möller, Lehrer am Gustav-Freytag-Gymnasium in Gotha. "Das Schicksal der Urwälder liegt den jungen Leuten sehr am Herzen. Bei dieser Aktion lernen sie, dass man durchaus etwas zum Guten verändern kann, wenn man selbst mit anpackt". Weltweit engagieren sich im "Kids for Forests"-Projekt seit Mitte Juli Tausende Kinder und Jugendlicher aus 17 Ländern für den Schutz der Urwälder. Sie fordern ihre Regierungsvertreter auf, sich auf dem Urwaldgipfel im April 2002 in Den Haag für ein wirksames Schutzprogramm einzusetzen.
Rund 80 Prozent der ursprünglichen Urwälder dieser Erde sind bereits vernichtet. Zu den sieben letzten großen Urwaldgebieten dieser Erde zählen die tropischen und temperierten Regenwälder in Chile, Amazonien, Zentralafrika und Südostasien, die nördlichen Wälder in Kanada, Sibirien und Nordeuropa. Urwälder beherbergen etwa 70 Prozent der landlebenden Pflanzen- und Tierarten. FSC (Forest Stewardship Council) ist eine unabhängige Zertifizieurngsinitiative, die nachhaltige Forstwirtschaft auszeichnet und von vielen Umweltverbänden, einschließlich Greenpeace, unterstützt wird.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stephanie Weigel, Tel. 0171-8780 814 oder Thomas Henningsen, Tel. 0171-8780833. Fotos der Aktion erhalten Sie unter 040-30618-376, Beta-Material unter 0171-8780 840. Internet: www.greenpeace.de/kids-for-forests
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