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WestLB gerät in Erklärungsnot
Umweltministerium in Ecuador verhängt Baustopp für umstrittenes Pipelineprojekt

Hamburg (ots)

Durch eine überraschende Entscheidung der
ecuadorianischen Regierung gerät die Westdeutsche Landesbank (WestLB)
weiter in Erklärungsnot: Das Umweltministerium verhängte jetzt einen
Baustopp für einen Teilabschnitt der von der WestLB finanzierten, so
genannten OCP-Pipeline durch den Urwald Ecuadors. Begründung: Die
geplante Pipeline-Trasse ist von enormen Erdrutschen bedroht. Die
Maßnahmen der Pipelinebauer gegen Bodenerosion sind nicht
ausreichend.
Dieser Schritt erfolgte nach Überprüfung der ökologischen
Auswirkungen der Pipeline auf den Bergnebelwald des
Mindo-Nambillo-Waldschutzgebietes in Zentral-Ecuador, in dem
unzählige seltene Pflanzen und Tierarten leben. Erstmalig hat damit
die ecuadorianische Regierung die Behauptungen der WestLB offiziell
widerlegt. Die Bank hatte stets behauptet, dass alle Umweltauflagen
und die Standards der Weltbank eingehalten würden.
"Jetzt ist klar, dass die WestLB die NRW-Landesregierung dreist
angelogen hat", sagt Michaela Braun, Waldexpertin bei Greenpeace.
"Ministerpräsident Clement kann und darf sich das nicht bieten
lassen. Er muss den Kredit sofort einfrieren, wenn er nicht als
Marionette der WestLB gelten will."
Das ecuadorianische Umweltministerium kündigte an, die Genehmigung
für eine Fortführung des Baus erst dann zu geben, wenn die durch die
Bauarbeiten entstandenen Schäden behoben worden seien. Darüber hinaus
sollen die Pipelinebetreiber geologische und geotektonische Studien
vorlegen, die die Erdbebensicherheit der Pipeline belegen.
Noch am 27. Februar hatte sich Clement in einer Landtagssitzung
hinter die Geschäfte der WestLB gestellt. Diese habe versichert,
Umweltauflagen im Rahmen des Projektes zu berücksichtigen. Dagegen
spricht ein Brief vom 19. Dezember 2002 an die Pipelinebetreiber, in
dem sich die Weltbank von dem OCP-Projekt distanziert und anzweifelt,
dass ihre Umwelt-Standards eingehalten werden.
Greenpeace fordert Ministerpräsident Clement auf, unverzüglich
dafür zu sorgen, dass der Kredit der WestLB zurückgezogen wird.
Braun: "Sonst wäre das ein schlechtes Omen für den im April in Den
Haag stattfindenden Urwaldgipfel. Der Kredit der West LB wäre ein
Paradebeispiel für das Versagen deutscher Regierungen im
Urwaldschutz." Greenpeace fordert ein umfassendes
Urwaldschutzprogramm. Bis dies umgesetzt wird, muss ein sofortiger
Abholzungsstopp für die letzten Urwälder der Erde gelten.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen stehen Michaela Braun, Tel:
040-30618322 bzw. 0171-6035533 oder Pressesprecherin Simone Miller,
Tel: 040-30618343 zur Verfügung.
Wir lassen Ihnen auch gerne die spanischen Originaldokumente zum
Beschluss des Umweltministeriums von Ecuador zukommen. Beta-Material
und Fotos zur Situation in Ecuador erhalten Sie in der
Greenpeace-Videoabteilung, 040-30618-375 und in der
Greenpeace-Bildredaktion, 040-30618-376.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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