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Greenpeace-Protest in Lübeck gegen Papierfrachter aus Finnland / Papier wurde aus Urwaldholz hergestellt

Lübeck (ots)

Greenpeace-Aktivisten sind heute Abend im Hafen von
Lübeck an Bord des Frachters "Finnhawk" geklettert und haben sich an
dessen Heckklappe gekettet, um gegen die Zerstörung der letzten
finnischen Urwälder zur Papierherstellung zu protestieren. Weitere
Kletterer haben sich von der Herrenbrücke über dem Fluss Trave
abgeseilt und fordern auf Transparenten "Stoppt Urwaldzerstörung".
Die Aktion in Lübeck ist bereits der zehnte Greenpeace-Protest
innerhalb von 30 Tagen gegen Frachter, die Rund- oder Schnittholz,
Zellstoff oder Papier aus den nordischen und tropischen Urwäldern in
europäische Häfen liefern. Zur Zeit dauert noch die Aktion an gegen
einen Holzfrachter im Hafen von Salerno/Italien.
"Nicht nur in den Tropen, auch in Europa werden die letzten
Urwälder abgeholzt", sagt Greenpeace-Waldexperte Dr. Thomas
Henningsen vor Ort in Lübeck. "Die deutsche Regierung muss sich auf
dem Urwaldgipfel endlich für den Schutz der Urwälder einsetzen. Dazu
gehört auch, die Einfuhr von Produkten aus Urwaldzerstörung nach
Deutschland zu stoppen." Vom 7.-19. April tagt in Den Haag der
Urwaldgipfel der Vereinten Nationen - die sechste
Vertragsstaatenkonferenz der UN-Konvention über Biologische Vielfalt.
Greenpeace fordert die Regierungen auf, dauerhafte
Urwald-Schutzgebiete einzurichten und ökologische Waldnutzung zu
fördern.
In Finnland machen wirkliche Urwälder nur noch knapp fünf Prozent
der Waldfläche aus. Davon steht nur etwa die Hälfte unter Schutz.
Diese Schutzgebiete reichen jedoch nicht aus, um die Artenvielfalt in
Finnland erhalten zu können. Die finnischen Urwälder sind
Lebensgrundlage von bedrohten Pflanzen und Tierarten. Mit einem
Exportanteil von 19,6 Prozent ist Deutschland für Finnland der
wichtigste Abnehmer für Papierprodukte in der Europäischen Union. Der
größte Teil der Ladung der "Finnhawk" stammt von Stora/Enso, dem
weltweit zweitgrößten Hersteller für Magazinpapier. Stora/Enso
beliefert deutsche Verlagshäuser und Druckereien vor allem mit Papier
für Zeitschriften und Werbebroschüren.
"Deutsche Importeure und auch der Verbraucher können den Markt
steuern und Holz und Papier aus ökologischer Waldnutzung verlangen",
erklärt Henningsen. Das einzige Öko-Siegel, das dem Verbraucher
ökologisch und sozial nachhaltige Kriterien vom Holzeinschlag im Wald
bis zum Endprodukt garantiert, ist das FSC-Siegel (Forest Stewardship
Council, Weltforstrat). Die FSC-Kennzeichnung stellt auch sicher,
dass keine Urwälder zerstört werden. Das in Finnland übliche
Holzsiegel des PEFC (Pan European Forest Certification) erfüllt keine
ökologischen und sozialen Anforderungen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Dr. Thomas Henningsen, 
Tel. 0171-8780833,
Pressesprecherin Simone Miller, 
Tel. 0171-8706647 (vor Ort in Lübeck)
oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-344.
Fotos der Aktion: Tel. 040-30618-376, TV-Material:
Tel. 040-42910110. Hintergrundpapiere zur Urwaldzerstörung in
Finnland faxen wir Ihnen gerne zu.
Internet: www.greenpeace.de/urwald, www.greenpeace.fi/forest,
       www.fsc-deutschland.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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