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Bündnis zum Schutz der Urwälder: Gewerkschaften, Umweltverbände und Forstleute appellieren an Kanzler Schröder zum Auftakt des Ministertreffens

Hamburg/Den Haag (ots)

In einem gemeinsamen Appell fordern heute
Greenpeace, die Gewerkschaften IG BAU und IG Metall, die
Arbeitsgemeinschaft für Naturgemäße Waldwirtschaft sowie 12 weitere
Umwelt- und Sozialverbände Bundeskanzler Gerhard Schröder zu
konkretem Urwaldschutz auf. Die deutsche Bundesregierung soll sich
auf den derzeit in Den Haag tagenden Urwaldgipfel, der sechsten
Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt
(COP-6 CBD), durch konkrete finanzielle Angebote ein
aktionsorientiertes Arbeitsprogramm zum Schutz der letzten Urwälder
zum Erfolg bringen.
"Wenn Bundeskanzler Schröder die Chance zum Schutz der letzten
Urwälder verpasst, macht sie sich mit verantwortlich für die
Zerstörung der Lebensgrundlage der Menschen in den letzten
Urwaldregionen," sagt Sandra Pfotenhauer, Waldexpertin bei
Greenpeace. "Außerdem sind die Urwälder unersetzlich für den Klima-
und Wasserhaushalt der Erde".
Zu den von den Verbänden geforderten Maßnahmen gehört ein
vorläufiges Verbot des industriellen Holzeinschlags in den letzten
Urwäldern. Es soll so lange gelten, bis Schutzgebiete ausgewiesen
sind, und Waldgebiete bestimmt sind, die ökologisch und sozial
nachhaltig zu bewirtschaften sind. Zur Umsetzung der geforderten
Maßnahmen sollen neue Finanzierungsstrategien entwickelt werden und
neue Gelder für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der
biologischen Vielfalt bereit gestellt werden.
Jörg Dalibor, Referent für Forstpolitik der Industriegewerkschaft
Bauen, Agrar und Umwelt (IG BAU): "Das Öko-Holzsiegel FSC garantiert
soziale Arbeitsbedingungen in den Urwaldländern. Mit der Verarbeitung
von FSC-gekennzeichnetem Holz unterstützen Holzfirmen in Deutschland
die Anerkennung der Rechte der Eingeborenen und Waldvölker in den
Urwäldern. Deshalb sollte die Bundesregierung die Waldbewirtschaftung
nach ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien unbedingt fördern".
Das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council, Weltforstrat) wird
sowohl von allen großen Umweltverbänden als auch von den
Gewerkschaften anerkannt.
"Urwälder sind wie Schatzkammern der Erde, in der Tausende Tier
und Pflanzenarten leben. Wenn die Regierungen auf der Konferenz zum
Schutz der Biologischen Vielfalt ihre Arbeit effektiv machen wollen,
sollten sie als erstes die Urwälder schützen", sagt Helmut
Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings (DNR), der
98 Natur- und Umweltschutzverbände vertritt. In den tropischen,
temperierten und nordischen Urwäldern existieren zwei Drittel aller
landlebenden Tier- und Pflanzenarten.
Dem Appell an die Bundesregierung haben sich auch BUND, WWF, Nabu,
Rettet den Regenwald, Pro Regenwald, die Gesellschaft für bedrohte
Völker, der Ökologische Jagdverband, Forum Umwelt und Entwicklung, AG
Wald, ARA und Oro Verde angeschlossen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Sandra Pfotenhauer, Tel. 0171-6035532 und
040-30618-338, und Pressesprecher Stefan Schurig, Tel. 040-30618-342.
Den Wortlaut des Appells an die Bundesregierung faxen wir Ihnen
gerne. Internet: www.greenpeace.de/urwald

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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