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Greenpeace: Schröder, Blair und Chirac können Scheitern des Weltgipfels verhindern !

Johannesburg (ots)

Greenpeace fordert die europäischen
Regierungschefs auf, die festgefahrenen Verhandlungen auf dem
Weltgipfel in Johannesburg morgen voranzubringen. Bislang bestimmen
Unverbindlichkeit statt konkreter Aktionspläne die Tagesordnung in
Südafrika. Die dänische EU-Präsidentschaft hält sich beim Thema
Klimaschutz durch den Ausbau von erneuerbaren Energien zurück, die
USA dominieren die Verhandlungen. Ohne den Einsatz der
Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien droht
der Gipfel ergebnislos zu enden. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat
noch am Wochenende versprochen, sich in Johannesburg für mehr Energie
aus "Wind und Sonne weltweit" stark zu machen.
"Schröder, Blair und Chirac müssen Farbe bekennen. Wer sich jetzt
nicht verstärkt für Klimaschutz und saubere Energien einsetzt,
verhöhnt die  Flutopfer in China, Indien, Bangladesch und
Mitteleuropa", sagt Gerd Leipold, internationaler
Greenpeace-Geschäftsführer. "Die drei europäischen Regierungschefs
müssen klare Vorgaben für international verbindliche Ziele machen.
Reißen die Regierungschefs das Ruder nicht herum, werden auf dem
Weltgipfel Umweltschutz und Armutsbekämpfung einmal mehr
wirtschaftlichen Interessen geopfert."
Zwar gab es gestern Abend in Johannesburg eine Einigung zum
Kyoto-Klimaschutzabkommen. Doch das Ziel, durch den Ausbau von
erneuerbaren Energien das Klima zu schützen, sorgt in Johannesburg
weiter für Konflikte. Eine Allianz aus USA und den Ölstaaten
verhindert jegliche Einigung. "Mit Rechentricks und Ankündigungen von
einzelnen Initiativen werden ambitionierte Ziele vorgetäuscht",
erklärt Leipold.
Bislang sind die Ergebnisse wachsweich, wichtige Ziele sind
gefährdet:
  • Zwar haben die verhandelnden Staaten vereinbart, Fischbestände bis 2015 zu schützen, doch haben die USA das Ergebnis mit dem Zusatz "wenn möglich" unverbindlich und damit wertlos gemacht.
  • Zwar soll die Menschheit bis 2020 besser vor Umweltgiften geschützt werden, doch Verstöße der Industrie werden auch künftig keine rechtlichen und finanziellen Konsequenzen haben.
  • Brasilien lehnt internationale Ziele zum Schutz der Urwälder ab.
  • Frankreich blockiert die Forderung der Länder des Südens, die für ihre Agrarprodukte freien Zugang auf die Märkte der Industrieländer verlangen.
Greenpeace fordert von den Konferenzteilnehmern, ein
internationales Umwelthaftungsrecht auf den Weg zu bringen. Konzerne
könnten dann für Umweltvergehen zur Verantwortung gezogen werden. "Es
kann nicht sein, dass eine australische Firma von Rumänien aus
ungarische Flüsse vergiftet und keiner dafür gerade steht!", so
Leipold.
Achtung Redaktionen: 
Rückfragen bitte an die Greenpeace-Experten in Johannesburg: Sven
Teske (Energie, Tel. 0027-72312 7627), Martin Kaiser (Wald, Tel.
0027-72312 3893) oder Pressesprecher Björn Jettka (Tel. 0027 82 370
0439).
In Hamburg erreichen Sie Andreas Bernstorff (Tel. 0171-8780 838).
Fotos und Videomaterial zu Aktionen in Südafrika über das Greenpeace
Weltgipfel-Büro in Johannesburg. Foto: Steve Morgan (Tel. 0027-82 858
3449); Video: David Woolford (Tel. 0027-82 858 3110).
Internet: www.greenpeace.de/wssd/hintergrund.html

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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