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Prost, Herr Steinbrück:Greenpeace serviert verseuchtes Trinkwasser aus Ecuador/Außerdem legen Umweltschützer in Berlin Beschwerde gegen WestLB ein

Düsseldorf/Berlin (ots)

Gegen den Milliardenkredit der WestLB für den Bau der OCP-Pipeline in Ecuador protestieren heute Greenpeace-Aktivisten vor dem Sitz von Peer Steinbrück (SPD), dem Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, in Düsseldorf. Die Aktivisten schenken den Mitarbeitern der Staatskanzlei veröltes Trinkwasser ein und servieren verseuchten Fisch. Das Öl hatte Greenpeace im April nach dem Ölunfall an einem Trinkwasserreservoir südlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito abgeschöpft. Anlass der Aktion ist die morgige Jahresbilanz-Pressekonferenz der WestLB, deren größter Anteilseigner die Landesregierung ist.
Gleichzeitig reicht Greenpeace heute in Berlin beim Bundesminister
für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement (SPD), Beschwerde gegen
die WestLB ein. Der Grund: Die WestLB missachtet die OECD-Leitsätze
für multinationale Unternehmen. In diesen Leitsätzen der 30
wichtigsten Industrieländer geht es um Mindeststandards für
Wirtschaftsprojekte.
„Dank der Untätigkeit von Steinbrück werden in Ecuador Urwälder
zerstört, Flüsse verseucht und Fische vergiftet“, sagt Sandra
Pfotenhauer, Waldexpertin von Greenpeace. „Steinbrück und Clement
müssen dafür sorgen, dass die WestLB zumindest bereits existierende
internationale Umwelt- und Sozialstandards einhält.“ Die Leitsätze
der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) für multinationale Unternehmen vom Juni 2000 schließen u.a.
die Offenlegung von Informationen, Umweltschutz und die Bekämpfung
von Korruption ein. Auch die Bundesregierung hat diese
OECD-Leitlinien unterzeichnet. In Deutschland ist das
Wirtschaftsministerium für die Umsetzung zuständig.
Bei dem Bruch der 30 Jahre alten staatlichen SOTE-Ölpipeline in
Ecuador am 8. April 2003 sind etwa 10.000 Barrel Erdöl in den Fluss
Sucus-San und die Lagune von Papallacta geflossen. Die SOTE-Pipeline
verläuft auf diesem Stück parallel zur im Bau befindlichen
OCP-Pipeline. Die nationale Öl-Gesellschaft Petroecuador wirft dem
OCP-Konsortium vor, die Havarie durch schwere Baumaschinen verursacht
zu haben. Ein Gericht hat jetzt ein Jahr Zeit zu entscheiden, ob die
Betreiber der alten oder neuen Pipeline die Schuld tragen. In dieser
Zeit werden die ca. 300 Bauern, deren Forellenzuchtbecken mit dem
öligen Wasser des Flusses Sucus gespeist wurden, vergeblich auf
Entschädigungen hoffen.
Die Pipeline des OCP-Konsortiums ist mittlerweile zu 80-85 Prozent
fertig gestellt und soll im Herbst 2003 in Betrieb gehen. Um sie zu
füllen, werden weitere Ölquellen im Amazonas-Urwald erschlossen. Das
Leben indigener Völker, wie die der Kichwa-Indianer, ist dadurch
bedroht. „Wenn es in diesem Gebiet zu einem Ölunfall kommt, dann ist
unter Mitverantwortung von Steinbrück und Clement eine ganze Kultur
von heute auf morgen am Ende“, sagt Sandra Pfotenhauer.
Achtung Redaktionen: 
Rückfragen bitte an Sandra Pfotenhauer, Tel. 0171-6035532, 
oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780840. 
Die heute beim BMWA eingereichte Beschwerde gegen die WestLB erhalten Sie unter 040-30618-324. 
Fotos von der Aktion erhalten Sie unter: 040-3068-376. 
Internet: www.greenpeace.de/westlb
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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