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Greenpeace und Gen-Detektive kontrollieren Lebensmittel
CDU-dominierter Bundesrat stellt sich gegen Verbraucher

Hamburg (ots)

Hamburg, 2. 4. 2004 - Greenpeace startet heute
zusammen mit Verbrauchern eine bundesweite Kampagne gegen Gentechnik
im Essen. Mitmachen können alle, die als Gen-Detektive im Supermarkt
nach gekennzeichneten Waren fahnden wollen. Die Detektive werden die
Zutatenlisten der Produkte durchsehen, ob sie genmanipulierte
Inhaltsstoffe enthalten. Gekennzeichnete Waren werden dann von
Greenpeace u.a. im Internet veröffentlicht. Verbraucher haben so die
Möglichkeit, Gen-Food zu meiden und eine gentechnikfreie Produktion
durch ihren Einkauf zu unterstützen. Wenig Unterstützung erhalten
Verbraucher durch die Politik: Im CDU-dominierten Bundesrat wurde
heute die Umsetzung der EU-Regeln zum Anbau von Gen-Pflanzen und zur
Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln verzögert.
"Zusammen mit Verbrauchern wird Greenpeace Gen-Food aufspüren und
sichtbar machen", so Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von
Greenpeace. "Viele Lebensmittelhersteller bemühen sich derzeit sehr
erfolgreich um gentechnikfreie Produktion. Doch speziell die CDU
missbraucht ihre Mehrheit im Bundesrat, um einseitig Gen-Konzerne zu
fördern."
Ab 18. April 2004 gilt in der EU eine neue, strengere Verordnung
zur Kennzeichnung von genmanipulierten Produkten. Ungeregelt ist
bisher die behördliche Überwachung in Deutschland und wie mögliche
Verstöße bestraft werden sollen. Die dafür nötigen gesetzlichen
Regelungen wurden vom CDU-dominierten Bundesrat um mindestens zwei
Monate verzögert. So fordern die Christdemokraten beispielsweise
niedrigere Strafen bei falsch gekennzeichneter Ware.
Neben der Kennzeichnung wurden heute im Bundesrat auch Gesetze zum
Anbau von Gen-Pflanzen beraten. Die Haftungsregelung soll nach dem
Willen des Bundesrates zerschlagen werden. Schäden durch Gen-
Pflanzen, z.B. durch Eintrag von Gen-Pollen auf andere Felder, sollen
demnach nur erstattet werden, wenn der geschädigte Bauer nachweisen
kann, dass mindestens 0,9 Prozent seiner Ernte kontaminiert sind. In
der Regel wird dann ein Fonds einspringen, der durch Steuergelder
teilfinanziert wird Nur wenn der Gen-Bauer nachweislich Anbauregeln
missachtet hat und wenn der Geschädigte beweisen kann, woher der
Gen-Pollen geflogen kam, soll der Gen-Bauer haften. Damit wird es für
Gen-Bauern einfacher, davon zu kommen. Zudem lehnt der Bundesrat
Anbauregeln für Gen-Pflanzen und Schulungen für Gen-Bauern ab.
"Verbraucher und Landwirte werden im Stich gelassen und der
Steuerzahler soll die Zeche zahlen", so Strodthoff. Auch die Umwelt
gilt der CDU wenig: Die Union will den besonderen Schutz ökologisch
sensibler Gebiete aus dem Entwurf des Gentechnik-Gesetzes streichen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Henning Strodthoff,
Greenpeace Gentechnik-Experte, Tel. 0171-8780822 oder Pressesprecher
Björn Jettka, Tel 0171-8780778. Internet:
www.greenpeace.de/einkaufsnetz und www.greenpeace.de/gen-detektive
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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