Greenpeace-Aktion gegen Delfinsterben im Ärmelkanal
Jährlich
Hunderte tote Meeressäuger durch Gespann-Fischerei
Hamburg (ots), 8. 3. 2005 - Zwei Aktivisten von Greenpeace sind heute in den englischen Gewässern des Ärmelkanals vor mehrere Fischtrawler geschwommen und haben gegen hundertfachen Delfinmord durch die Gespann-Fischerei protestiert. Die Umweltschützer hatten von Bord des Greenpeace-Schiffes "Esperanza" die ganze Nacht hindurch 16 Schiffe vorwiegend aus Frankreich beobachtet und deren Fischfang dokumentiert. Die Aktivisten fanden am Morgen einen tot an der Oberfläche treibenden Delfin, der schwer verletzt war. Die Gespann- Fischerei, bei der riesige Netze zwischen zwei Booten durch das Meer gezogen werden, tötet im Ärmelkanal massenhaft Delfine. Diese verfangen sich in den Netzen und ersticken qualvoll.
"Das sinnlose Delfinsterben müssen sofort aufhören", sagt Greenpeace- Meeresbiologe Thilo Maack an Bord der "Esperanza". "Der EU- Fischereikommissar muss seinen vollmundigen Ankündigungen gerecht werden und die Wolfsbarschfischerei stoppen. Sonst sind die Delfine im Ärmelkanal schon bald vollständig verschwunden." Fischereikommissar Joe Borg hatte erst in der vergangenen Woche konsequente Schritte zum Schutz der Meeresumwelt angekündigt.
Die Gespann-Fischer fangen Wolfsbarsch, auch Loup de Mer genannt. Er ist in Deutschland ein beliebter Speisefisch. Was bei uns auf den Tisch kommt, stammt allerdings aus Fischfarmen am Mittelmeer und wird nicht wild gefangen.
Englische Wissenschaftler schätzen, dass im Ärmelkanal jährlich mehr als 2000 Delfine qualvoll in den Fischernetzen ertrinken. Damit ist das Überleben des hiesigen Delfinbestandes ernsthaft gefährdet, denn laut Untersuchungen von Meeresbiologen der "Whale and Dolphin Conservation Society" (WDCS), die sich auch an Bord der Esperanza befinden, leben im Ärmelkanal etwa 9700 Delfine.
Greenpeace hat in Großbritannien wegen des Delfinsterbens bereits einen Rechtsstreit gegen die englische Regierung angestrengt. Delfine müssen nach europäischem Recht von den EU-Mitgliedsländern geschützt werden. Trotzdem ist die Gespann-Fischerei in britischen Gewässern nach wie vor erlaubt - nach Ansicht von Greenpeace ein klarer Rechtsbruch, der jetzt vor dem britischen Gerichtshof verhandelt wird.
Das Greenpeace-Schiff "Esperanza" wird in den nächsten Wochen in den Gewässern zwischen Frankreich und den britischen Inseln kreuzen, um der Greenpeace Forderung nach einer Einstellung der Wolfsbarschfischerei Nachdruck zu verleihen. Weltweit sterben in den Netzen der Fischerei über 300.000 Wale und Delfine.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack an Bord der Esperanza über die Satellitentelefonnummer: 0087-1 3244 690 14, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 040-30618-359 oder 0171-834 43 38. Hier erhalten Sie auch Auskunft zu Filmmaterial. Fotos erhalten Sie unter 040-30618-376/377. Internet: www.greenpeace. de
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