Trügerische Alpenidylle im Supermarkt. Greenpeace protestiert gegen Gen-Pflanzen für Kühe der Weihenstephan-Milch
Hamburg (ots)
Greenpeace-Aktivisten läuten heute vor Supermärkten in 35 Städten zum Almauftrieb. Als Kühe verkleidet und unterstützt von lautstarken Kuhglocken, protestieren die Umweltschützer gegen den Einsatz von Gentechnik bei der Milcherzeugung von Weihenstephan-Produkten. Die Molkerei Weihenstephan, die zum Milchkonzern Müller gehört, wirbt auf der blau-weißen Verpackung mit dem Begriff Alpenmilch und behauptet, die Milch werde fernab der industriellen Massentierhaltung produziert. In Wahrheit bekommen die Milchkühe jedoch genmanipuliertes Tierfutter.
Die Alpenidylle aus der Weihenstephan-Werbung täuscht, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. Mit Milch von Kühen, die sich ausschließlich von saftigem grünen Gras und duftendem Klee ernähren, hat die Milch von Weihenstephan wenig gemein. Stattdessen werden auch diese Kühe mit Gen-Pflanzen gefüttert. Greenpeace fordert die Molkerei Weihenstephan auf, keine Gen-Pflanzen mehr zu verfüttern, um deren Anbau nicht weiter zu fördern und ökologische und gesundheitliche Gefahren zu vermeiden.
Laut einer aktuellen Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag von Greenpeace wollen 68 Prozent der Verbraucher keine Milchprodukte von Kühen, die Gen-Pflanzen zu fressen bekommen. Weihenstephan ist die Premium-Marke des Milchkonzerns Müller, der sich strikt weigert, den Verbrauchern eine Milchproduktion ohne Gen-Futter zu garantieren.
Müller und seiner Edelmolkerei Weihenstephan scheint die Meinung der Verbraucher egal zu sein. Anstatt in eine Milcherzeugung ohne Gen-Pflanzen zu investieren, versucht der Milchkonzern, Greenpeace einzuschüchtern und jede Aktion einzeln gerichtlich verbieten zu lassen. Doch Greenpeace lässt sich nicht mundtot machen, so Ulrike Brendel.
Die Unternehmensgruppe Theo Müller hat bereits in fünf Gerichtverfahren versucht, Greenpeace verschiedene Aussagen und Aktionen gerichtlich zu verbieten. Dazu zählt auch der Begriff Gen- Milch. Nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom Oktober 2004 darf Greenpeace Müllermilch ausdrücklich als Gen-Milch bezeichnen. Doch in einem Gerichtsverfahren am Landgericht Köln versucht Müller erneut, die Verwendung des Begriffs Gen-Milch zu verbieten. Das Urteil wird am 16. März 2005 verkündet.
Solange Gen-Pflanzen anonym im Tierfutter entsorgt werden können, ist der Anbau von Gen-Pflanzen nicht aufzuhalten, sagt Ulrike Brendel. Greenpeace ist gegen den Anbau genmanipulierter Pflanzen. Bereits heute sind insbesondere die ökologischen Schäden durch den Anbau von Gen-Soja weltweit sichtbar. So verursacht zum Beispiel der massive Pestizideinsatz auf den Gen-Soja-Feldern in Argentinien bei der Bevölkerung Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge und Augenreizungen. Zudem belastet der erhöhte Spritzmitteleinsatz Böden und Gewässer.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 0171- 8780844, oder Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780840. Fotos von der Aktion in Frankfurt sind erhältlich. Internet: www.greenpeace.de
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