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Landliebe und Müllermilch: Greenpeace deckt Verbindung von Gen- Äckern zu Milchprodukten auf

Seelow/Brandenburg (ots), 23. 8. 2005 – Nach Greenpeace-
Recherchen beziehen die zwei großen deutschen Molkereien
Müller und Landliebe/Campina Milch von fünf landwirtschaftlichen
Betrieben, die derzeit auch den genmanipulierten Mais MON810 anbauen.
Damit der umstrittene Mais nicht an die Milchkühe verfüttert wird,
protestiert Greenpeace heute an einem Gen-Maisacker bei Seelow in
Brandenburg. Die Aktivisten haben eine Kuh-Attrappe in das Feld
gestellt, in deren gläsernem Magen Gen-Maisfratzen stecken.
Greenpeace fordert die Molkereien auf, keine Milch von Betrieben
abzunehmen, die Gen- Mais verfüttern.
“Müllermilch und Landliebe/Campina fördern den Anbau
genmanipulierter Pflanzen, wenn sie Milch von Gen-Milchbauern
beziehen“, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace.
“Die Unternehmen haben genug Möglichkeiten, bei der Milchherstellung
Gen-Pflanzen zu vermeiden. Es ist völlig unverständlich, dass sie
diese nicht nutzen und ihr Markenimage aufs Spiel setzen.“
Der wenige in Deutschland wachsende Gen-Mais wird fast
ausschließlich als Tierfutter verwertet. Die Gen-Mais-Standorte der
Milcherzeuger für Müllermilch und Landliebe/Campina befinden sich in
Brandenburg – Neureetz, Seelow/Gusow, Neutrebbin und Heinersdorf –
sowie im sächsischen Hasselbachtal.
Das Unternehmen Müller weigert sich, Verbrauchern eine Milchvieh-
Fütterung ohne Gen-Pflanzen zu garantieren. Auch Landliebe/Campina
wollen Gen-Pflanzen bei der Milchherstellung nicht ausschließen.
Andere Unternehmen sind weiter: In der Schweiz und in Schweden wird
aufgrund des Drucks der Lebensmittelhersteller gar kein Gen-Futter
verwendet. In Deutschland vertreibt die Upländer Bauernmolkerei Milch
mit dem Siegel „ohne Gentechnik“. In Österreich hat die Großmolkerei
NÖM AG ihre gesamten Frischmilch-Produkte auf „Gentechnikfrei“
umgestellt.
Da die meisten Verbraucher Gentechnik ablehnen, gibt es in
Supermärkten keine als Gen-Food gekennzeichneten Lebensmittel.
Tierische Produkte wie Milch, Fleisch oder Eier, die von Tieren
stammen die mit Gen-Pflanzen gefüttert wurden, müssen jedoch nicht
gekennzeichnet werden. Verbraucher können daher nicht erkennen, ob
Gen-Pflanzen im Spiel waren. Viele Molkereien nutzen diese
Kennzeichnungslücke aus.
Insgesamt werden in Deutschland dieses Jahr rund 345 Hektar
Gen-Mais angebaut. Ursprünglich waren über 1000 Hektar geplant. Doch
die riskante Saat entpuppte sich als Ladenhüter und ein Großteil der
angemeldeten Flächen wurde von den Landwirten zurückgezogen. Der
genmanipulierte Mais MON810 des US-Gentechkonzerns Monsanto ist die
einzige in der EU zur Aussaat zugelassene Gen-Pflanze. Wegen ihrer
weitgehend ungeklärten Risiken haben Österreich, Ungarn, Griechenland
und Polen den Anbau verboten. Lediglich in Spanien, Tschechien und
Deutschland wird Gen-Mais kommerziell angebaut.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel.
0171- 8780 844, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706
647. Fotos von der Aktion erhalten Sie unter 040-30618-376. Internet:
www.greenpeace.de.
Internet: www.greenpeace.de

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