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Deutschland hat beim Klimaschutz den schwarzen Peter
Greenpeace-Analyse zeigt: Größte CO2-Quelle Europas liegt in Nordrhein-Westfalen

Hamburg (ots)

Der Kraftwerksstandort Rheinisches Braunkohlerevier ist die größte
Kohlendioxid-Quelle Europas. Das ist das Ergebnis einer Analyse des 
Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Zwischen Aachen, Düsseldorf 
und Köln betreibt der Stromkonzern RWE vier Braunkohlekraftwerke, die
auf kleinstem Raum zusammen mehr klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) 
in die Luft blasen als jede andere Region Europas.
"Auf internationalen Klimakonferenzen wie der, die Montag in 
Montreal, Kanada, beginnt, spielt Deutschland sich gerne als 
Vorreiter beim Klimaschutz auf. Aber die Wirklichkeit sieht anders 
aus: Die Politiker haben bisher die Klimazerstörung durch die 
RWE-Braunkohlekraftwerke nicht gestoppt, sondern sogar mit 
kostenlosen Emissionsrechten subventioniert", sagt 
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. "Das Rheinische 
Braunkohlerevier ist ein klimapolitischer Schandfleck in Deutschland.
Wer soll den Ankündigungen deutscher Politiker Glauben schenken, wenn
wir nicht einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen?"
Das Rheinische Revier ist ein von der Braunkohle geprägtes Gebiet,
in dem die vier großen Kraftwerke Niederaußem, Frimmersdorf, Neurath 
und Weisweiler entlang des Tagebaus Garzweiler stehen. Zusammen 
stoßen sie fast 85 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr aus. Der 
gesamte Ausstoß an Kohlendioxid in den EU-Staaten beträgt jährlich 
rund vier Milliarden Tonnen. Allein das Rheinische Braunkohlerevier 
ist also für über zwei Prozent der jährlichen Kohlendioxid-Emissionen
in Europa verantwortlich.
"Das schlimmste ist, dass RWE jetzt plant, in Neurath noch ein 
weiteres Kohlekraftwerk zu bauen. Damit würde sich der CO2-Ausstoß 
noch einmal drastisch erhöhen", so Smid. Finanziell rentabel werden 
die klimazerstörenden Braunkohlekraftwerke, weil die Politik die 
Braunkohle durch kostenlose Emissionszertifikate unterstützt. 
Greenpeace fordert, diese Verschmutzungsrechte nicht mehr kostenlos 
an die Stromkonzerne zu verteilen, sondern sie zu versteigern. "Nur 
so kann ein Anreiz für die Industrie geschaffen werden, den 
Klimaschutz endlich Ernst zu nehmen", so Smid.
Das Ökoinstitut hat die großen CO2-Quellen Europas analysiert. 
Dabei dominieren deutsche und polnische Kraftwerke die Liste der 30 
Kraftwerke mit den höchsten Kohlendioxid-Emissionen. Der 
Energiekonzern Vattenfall betreibt die Kraftwerke in Jänschwalde, 
Boxberg und Schwarze Pumpe im Lausitzer Revier und stößt pro Jahr 51 
Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. In Polen gibt es im Süden eine 
Ballung von Kraftwerksstandorten. Die Standorte Belchatów, Rybnik, 
Brzezie k. Opola, Jaworzno, Laziska Górne und Polaniec stoßen fast 65
Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid 
unter Tel. 040 - 30618-388 oder mobil unter Tel. 0171-8780821, sowie 
Pressesprecherin Ortrun Albert unter Tel. 0171-8781184. Bildmaterial,
darunter exklusive Luft- und Thermografiebilder von Kraftwerken 
erhalten Sie unter 040-30618-377 (Fotos) bzw. unter Tel. 0173-6088620
(BetacamSP und DigiBeta). Internet: www.greenpeace.de

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