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Monsanto will Risikoforschung zu Gen-Mais geheim halten
Greenpeace fordert Zugang zu Fütterungsstudien

Hamburg (ots)

Der US-Agrarkonzern Monsanto will verhindern, dass
die  Untersuchungen zur Risikobewertung seines genmanipulierten 
Maises MON810 offengelegt werden. Greenpeace hat beim Bundesamt für 
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im August 2005 die
Herausgabe der Daten zu Fütterungsversuchen an Ratten und Hähnchen 
beantragt. Nachdem die Behörde beschlossen hatte, Greenpeace die 
Untersuchungen zu überlassen, hat Monsanto nun Widerspruch eingelegt.
Der Streit wird wahrscheinlich vor Gericht ausgetragen.
Aus Monsantos Laboren stammen 90 Prozent der weltweit angebauten 
Gen-Pflanzen. Der Konzern versucht seit Jahren, diese auch in 
Deutschland durchzusetzen Der insektenresistente Gen-Mais MON810 soll
ab Ende April auf etwa 1700 Hektar in Deutschland angebaut werden.
"Der Gen-Mais soll zwar in Deutschland angebaut und verzehrt 
werden, die Risikobewertung jedoch unter Verschluss bleiben", sagt 
Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Was hat Monsanto 
zu verbergen? Offensichtlich traut Monsanto der Qualität seiner 
Produkte selbst nicht." Greenpeace fordert, dass der Anbau der 
Gen-Pflanzen gestoppt wird.
Für einen weiteren Gen-Mais (MON863) von Monsanto erzwang 
Greenpeace bereits vergangenes Jahr per Gericht, die Akten zu 
Fütterungsversuchen zu erhalten. Unabhängige Wissenschaftler 
überprüften dieleace Versuche. Ihr Ergebnis: Monsanto hatte 
fragwürdige Methoden angewandt, den Zulassungsbehörden waren bei der 
Bewertung der Daten grobe Fehler unterlaufen.
Monsanto blockiert nicht nur bereits bestehende Daten. Auch 
weitere Forschung zur Sicherheit seiner Gen-Produkte will das 
Unternehmen verhindern. Greenpeace hat Monsanto um Saatgut-Proben 
ersucht, um sie von unabhängigen Laboren auf gesundheitsgefährdende 
Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Im April antwortete 
Unternehmens-Sprecher Andreas Thierfelder: "Hierzu bringe ich Ihnen 
nochmals zur Kenntniss, dass weder Monsanto noch die Märka Saatgut 
(...) zu Forschungszwecken verkauft." Märka ist Monsantos deutscher 
Vertragspartner in Eberswalde/Brandenburg. Auch Wissenschaftler 
beklagen sich immer wieder, dass ihnen von der Gen-Industrie der 
Zugang zu Saatgut verwehrt wird.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht stellt die 
EU-Kommission fest, dass die Auswirkungen von genmanipulierten 
Pflanzen wie dem Gen-Mais MON810 auf Umwelt, Tier und Mensch bisher 
nur unzureichend untersucht sind. Unter anderem könnten 
Langzeitschäden an Menschen nicht ausgeschlossen werden. Inzwischen 
fordert die Kommission eine bessere Sicherheitsbewertung von 
Gen-Saaten. Auch Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) hat den 
deutschen Umweltverbänden am 20. April zugesagt, die Sicherheit der 
Gen-Saaten erneut prüfen zu lassen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen an Dr. Christoph Then, Tel. 
0171-8780 832, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 
6647. Den Bericht der EU-Kommission "European Communities - Measures 
Affecting the Approval and Marketing of Biotech Products" (275 S., 
engl.) und die Greenpeace-Stellungnahme "Hidden Uncertainties" (25 
S., engl.), finden sie im Internet unter www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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