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Greenpeace: EU-Beschwerde gegen Deutschland
Rostocker Piratenfischer weiter aktiv - Protest in russischem Hafen

Hamburg/ Svetly (Russland) (ots)

Greenpeace hat heute offiziell
Beschwerde gegen Deutschland vor der Europäischen Fischereikommission
in Brüssel eingereicht. Die deutschen Behörden verstießen im 
vergangenen Frühjahr nach Auffassung von Greenpeace gegen bestehendes
EU-Recht, indem sie billigten, dass russische Piratenfischer sich im 
Rostocker Hafen für ihre nächste Fahrt ausrüsteten. Greenpeace hatte 
damals mehrfach auf die illegalen Praktiken der fünf Schiffe 
hingewiesen, dennoch konnten die Fischtrawler den Rostocker Hafen 
ungehindert verlassen.
Derzeit protestieren Greenpeace-Aktivisten an Bord des 
Aktionsschiffes "Arctic Sunrise" gegen dieselbe Flotte, die sie im 
russischen Hafen Svetly in der Nähe von Kaliningrad aufgespürt haben.
Greenpeace hat die Piratenfischer seit mehr als einem Jahr nach 
Deutschland, Polen, Norwegen und nun nach Russland verfolgt. Als 
Reaktion auf die Greenpeace-Recherchen hat Russland heute offiziell 
jegliche Ausrüstung der Schiffe untersagt und eine genaue Inspektion 
durch die Hafenbehörden angeordnet. Die Hafenbehörden werden keine 
Papiere für Schiffe oder Crew anfertigen und ein Auslaufen der 
Trawler verhindern bis die zuständigen Behörden ihr weiteres Vorgehen
entschieden haben.
"Großartig, dass Russland endlich die Verträge, die es 
unterschrieben hat, ernst nimmt und dort handelt, wo viele andere 
Länder noch zögern", sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. 
"Gratulation. Russland steht zu seiner Verantwortung. Auch 
Deutschland hatte die Chance, den Schutz der Meere vor der eigenen 
Haustür zu starten, als die Schiffe Monate lang in Rostock lagen. 
Aber offensichtlich nimmt es Deutschland nicht so genau mit dem Kampf
gegen Piratenfischerei." Russland und Deutschland sind Mitglieder des
Nordostatlantik-Fischereiabkommens, das die Ausrüstung von 
Piratenfischern in den eigenen Häfen verbietet.
Die Greenpeace-Schiffe "Arctic Sunrise" und "Esperanza" sind 
derzeit weltweit gegen Piratenfischer und für den Schutz der Meere 
aktiv. Während die "Arctic Sunrise" in der Ostsee patrouilliert, 
fährt die "Esperanza" auf einer 15 Monate dauernden Expedition rund 
um die Welt. Zur Zeit fahndet die "Esperanza" im Pazifik nach 
illegalen Tunfischfängern.  Piratenfischerei ist ein globales 
Problem. Sie stellt rund 20 Prozent des weltweiten 
Fischereiaufkommens mit einem Gesamtvolumen von etwa neun Milliarden 
Dollar jährlich.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Iris Menn, Tel. 0171 - 888 0023,
oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151 - 145 330 87. 
Internet: www.greenpeace.de/sosweltmeer.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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