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Weidebutter ohne Weidefutter
Greenpeace: Milchkonzern Campina gibt Verbrauchertäuschung zu

Hamburg (ots)

Der Milchkonzern Campina darf ab heute eine seiner
Buttermarken nicht mehr  "Weidebutter Mark Brandenburg" nennen, 
nachdem Greenpeace dem Unternehmen Verbrauchertäuschung nachgewiesen 
hat. Campina wirbt für "Weidebutter Mark Brandenburg" mit Kühen, die 
auf Sommerweiden grasen. Doch das ist nicht der Fall: Nach 
Greenpeace-Recherchen haben viele Milchkühe von Campina in 
Deutschland keinen Auslauf, sondern werden ganzjährig in Ställen 
gehalten. Daher hatte Greenpeace zusammen mit der Verbraucherzentrale
Hamburg am 3. Januar 2007 dem Molkereikonzern rechtliche Schritte 
angedroht, falls Campina nicht die irreführende Werbung auf ihren 
Produkten unterlässt.
"Campina hat jahrelang die Verbraucher getäuscht", sagt 
Agrarexperte Martin Hofstetter von Greenpeace. "Mit artgerechter 
Haltung und Fütterung der Tiere hat die Weidebutter nichts zu tun. 
Wie bei seinem Landliebe-Milchsortiment, das mit Hilfe von 
Gen-Pflanzen hergestellt wird, versuchte der Konzern auch bei der 
Weidebutter, sein Image gewinnbringend aufzupolieren."
Die Butter von Campina war Greenpeace bereits im vergangenen Jahr 
bei einem Test aufgefallen, in dem die Zusammensetzung des Milchfetts
verschiedener Milchprodukte untersucht worden war. Ausgerechnet die 
angebliche Weidebutter von Campina hatte extrem niedrige Werte an 
bestimmten gesunden Fettsäuren (Omega 3-Fett). Normalerweise sind 
diese Fettsäuren aber besonders hoch, wenn Kühe weiden und Grünfutter
fressen.
Durch Laboranalysen kann ermittelt werden, wie Milchkühe gefüttert
worden sind. Das Ergebnis für die "Weidebutter Mark Brandenburg": Die
Tiere erhalten Kraftfutter und Mais, aber nur wenig Grünfutter. 
Geliefert wird die Milch für Campinas Buttererzeugung von 
Deutschlands größtem Milchviehbetrieb bei Prenzlau mit über 2500 
Kühen. Die Tiere stehen dort das ganze Jahr über in Ställen. Auf 
anderen Campina-Betrieben in Ostdeutschland wird außerdem seit 
mehreren Jahren gentechnisch veränderter Mais angebaut und Gen-Soja 
verfüttert.
"Im Sommer 2006 hat Campina erklärt, in Zukunft stärker 
Verantwortung für eine nachhaltige Produktion zu übernehmen, die 
Weidehaltung von Kühen zu fördern und bei der Erzeugung von Campina- 
und Landliebemilch bessere Futtermittel einzusetzten. Doch bisher 
scheint davon noch nicht viel  umgesetzt worden zu sein", sagt Martin
Hofstetter.
Innerhalb weniger Wochen hat Greenpeace den zweiten Erfolg gegen 
einen Molkereigiganten erzielt, der Gen-Pflanzen in der 
Milchvieh-Fütterung einsetzt: Kurz vor Weihnachten war die Molkerei 
Müller juristisch daran gescheitert, Greenpeace den Begriff Gen-Milch
zu verbieten. Greenpeace setzt sich für eine nachhaltige 
Milcherzeugung ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen ein. In 
ökologischen Milchbetrieben grasen die Kühe noch auf der Weide und 
erhalten kein Gen-Futter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel. 
0171 - 8706 645. Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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