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Greenpeace: G8-Staaten haben Klimaschutz bisher verraten
Umweltschützer übergeben in Potsdam Petition mit Klimaforderungen

Potsdam (ots)

"G8: Stop Talking - act now" (G8: Schluss mit
Reden - handelt jetzt) steht auf dem Banner des Greenpeaceschiffes 
"Beluga II", das heute in Sichtweite des Tagungsortes der 
G8-Umweltminister in Potsdam vor dem Schloss Cecilienhof kreuzt. Acht
Schwimmer halten die gleiche Forderung in den jeweiligen 
Landessprachen der teilnehmenden Länder hoch. Eine Gruppe von sechs 
Schwimmern wird an Land gehen und den Umweltministern eine Petition 
überreichen, in der die G8-Staaten aufgefordert werden, auf dem  
Gipfel in Heiligendamm konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz zu 
beschließen.
"Bush und Co haben den Klimaschutz bisher verraten. Wir haben noch
höchstens 13 Jahre Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen der 
Klimazerstörung abzuwenden, aber ein Durchbruch für den Klimaschutz 
ist nicht einmal als Silberstreif am Horizont zu erkennen", sagt 
Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern. Im Gegenteil: Der weltweite 
Treibhausgas-Ausstoß steigt weiter an, am stärksten ist die Zunahme 
im Energiesektor. Ein Viertel der Emissionen stammt aus 
Waldzerstörung. Auch die G8-Staaten haben einen Anstieg zu 
verzeichnen, obwohl die Industrienationen eigentlich bis 2012 zu 
Reduktionen verpflichtet sind.
Rückgänge beim Treibhausgasausstoß sind größtenteils auf den 
Zusammenbruch der Wirtschaft in den ehemaligen Ostblockländern 
zurückzuführen. In fast allen Ländern, die nicht davon profitierten, 
sind die Emissionen zum Teil dramatisch angestiegen. Spitzenreiter 
ist Kanada mit einem 30 Prozent größeren Treibhausgasausstoß als 
1990, gefolgt von den USA (15,7 Prozent mehr), Italien (12,3 Prozent 
mehr) und Japan (7,7 Prozent mehr). Eine Ausnahme ist Großbritannien,
das als einziges Land eine nennenswerte Treibhausgas-verminderung aus
eigener Kraft geschafft hat. Das Land stößt heute schon 15 Prozent 
weniger aus als 1990. Erreicht wurde das vor allem durch die 
Umstellung der Kohlekraftwerke auf Gas.
"Die ,führenden Industrienationen' sind damit meilenweit von den 
verbindlichen Kyoto-Zielen entfernt," so Feddern weiter. "Wenn nicht 
schnell etwas passiert, steuern wir geradewegs in die 
Klimakatastrophe. Der Durchbruch im Klimaschutz muss in Heiligendamm 
kommen."
Greenpeace fordert von den G8-Umweltministern konkret, den 
Treibhausgasausstoß ihrer Länder bis 2020 verbindlich um 30 Prozent 
zu senken. Dazu müssen sie die Energiegewinnung aus Kohle und Atom 
herunterfahren und die Energie aus Wind, Sonne und Biomasse ausbauen.
Die Abholzung der Urwälder muss aufhören. Vom Gastgeberland 
Deutschland fordert Greenpeace, mit der Ankündigung von 40 Prozent 
Treibhausgasminderung ohne Wenn und Aber offensiv in den 
Klimakrisengipfel in Heilgendamm zu gehen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort
Jörg Feddern, mobil unter Tel. 0171/ 87 81 191 und Pressesprecherin 
Ortrun Albert unter Tel. 0171/ 87 81 184.
Fotos erhalten Sie unter 040-30618-377,
TV-Material unter Tel. 0172-3243719.
Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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