Paralleles Arbeiten für Print, Web und mobile Anwendungen wird wichtigste Fähigkeit von Journalisten
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Hamburg (ots)
Journalisten sind der Meinung, dass das parallele Arbeiten für verschiedene Medienbereiche in Zukunft die wichtigste Fähigkeit für ihren Beruf ist. Dies ist das Ergebnis des jüngsten Medien-Trendmonitors der dpa-Tochter news aktuell in Zusammenarbeit mit Faktenkontor. Insgesamt haben über 2.100 Journalisten an der Online-Umfrage teilgenommen.
Print, Web und mobile Anwendungen - die Mehrheit der befragten Redakteure (59 Prozent) geht davon aus, dass die Fähigkeit, für mehrere Bereiche gleichzeitig zu arbeiten, in Zukunft große Bedeutung haben wird. Auf Rang zwei folgt die Kommunikation mit den Rezipienten - also den Lesern, Hörern und Zuschauern. Rund jeder Dritte (37 Prozent) erachtet dies als relevant für die zukünftige Arbeit. Dass ein Journalist schnell arbeiten muss, finden gut 36 Prozent der Befragten in diesem Kontext wichtig. Faktoren wie "technisches Verständnis", "Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen" oder das Beherrschen "journalistischen Handwerks" werden von den Redakteuren als weniger bedeutend für die Zukunft angesehen.
Mehr als die Hälfte der befragten Journalisten ist der Ansicht, dass sich die Qualität der klassischen Medien in den letzten Jahren verschlechtert hat. Diese Meinung vertreten vor allem Redakteure, die mehr als 20 Jahre Berufserfahrung haben. Dass das Niveau der Berichterstattung traditioneller Medien in den letzten Jahren sich nicht geändert hat, glaubt gut jeder vierte Befragte. Dagegen haben fast 15 Prozent der Journalisten eine qualitative Verbesserung von Print, TV und Radio festgestellt. Gleichzeitig finden die meisten Befragten (49 Prozent), dass der Journalismus in klassischen Medien derzeit hochwertiger ist als im Online-Bereich.
Über zwei Drittel (69 Prozent) der Journalisten geben an, dass die Menge an Material und Informationen, auf die sie zugreifen können, in den letzten fünf Jahren merklich bis extrem gestiegen ist. Die meisten Redakteure (65 Prozent) nehmen den dadurch erzeugten Mehraufwand im Kauf, um die Informationen zu sichten, aber 42 Prozent behaupten, dass sie vieles davon ungelesen entsorgen. Lediglich fünf Prozent der Journalisten geben an, dass die Anzahl der Presseinformationen, die sie erhalten, etwa gleich geblieben ist.
Weitere Ergebnisse des Medien-Trendmonitores:
- Für rund 43 Prozent der Redakteure ist die Abkehr vom Qualitätsjournalismus die größte Herausforderung. Gleichzeitig sieht jeder Fünfte in der Etablierung profitabler Erlösmodelle im Internet eine besondere Anforderung für seinen Berufsstand.
- Gut jeder zweite Redakteur gibt an, von einem Unternehmenssprecher oder PR-Berater schon mal belogen worden zu sein. Mit steigender Berufserfahrung bestätigt sich diese Tendenz.
- Suchmaschinen sind die wichtigsten Quellen bei der Recherche von Journalisten (93 Prozent der Befragten). Printmedien (90 Prozent) und Pressemitteilungen (79 Prozent) folgen an zweiter und dritter Stelle. Erst danach werden "Interviews mit externen Experten" oder "Datenbanken/Bibliotheken/Archive" genannt.
- Das Gegenlesen von Beiträgen wird von einer großen Mehrheit der Redaktionen (über 80 Prozent) als Maßnahme zur Qualitätssicherung angesehen. Nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten hält Konferenzen zur internen Blattkritik ab, um den qualitativen Anspruch des Mediums sicherzustellen.
Insgesamt haben 2.136 Journalisten verschiedener Medien vom 1. bis 28. September am Medien-Trendmonitor teilgenommen. Weitere Themenbereiche der Umfrage sind "Relevanz von Web 2.0-Angeboten" sowie "Bloggende Journalisten".
Zusammenfassung zu den Ergebnissen des Medien-Trendmonitors (als Blätterkatalog): http://www.presseportal.de/go2/Trendmonitor102008
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