BLOGPOST: Wie interne Kommunikation in der Corona-Krise gelingen kann
Die Covid-19 Pandemie hat die Welt fest im Griff. Unser Leben ist auf einmal geprägt von häuslicher Isolation und Social Distancing. Auch Unternehmen haben sich in den letzten Wochen auf massive Umstellungen einlassen müssen. Neben einem erhöhten Koordinationsbedarf bringt das insbesondere kommunikative Herausforderungen mit sich, denn alle Interessensgruppen wollen informiert werden. Gerade die Mitarbeiter haben derzeit ein verstärktes Bedürfnis, sich gut abgeholt und sicher zu fühlen. Wie interne Kommunikation in Zeiten von Corona aussehen kann, zeigen Vodafone, die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein und news aktuell.
Vodafone Deutschland hat für das Thema Corona eine siebenköpfige Task Force gebildet, die auch die interne Kommunikation steuert. Mit 16.000 Mitarbeitern in ganz Deutschland hat der Kommunikationskonzern einen besonderen Auftrag: "Für uns hieß der Ausbruch von Corona auch hier in Deutschland vor allem eins: schnell sein! Wir haben versucht, die Belegschaft schleunigst, so transparent und so glaubwürdig wie möglich zu informieren", erklärt Olivia Patzelt, Director Internal Communications bei Vodafone. Neben den Mitarbeitern in der Zentrale müssen auch alle Filialmitarbeiter, der Kundenservice und die Techniker vor Ort abgeholt werden - keine leichte Aufgabe. CEO Hannes Ametsreiter hält dafür jeden Montag einen "Townhall Talk" im Livestream aus dem Home-Office. Dabei gibt es die Möglichkeit, zum Beispiel per Chat Fragen an ihn zu stellen. Es werden darüber hinaus Dankesbotschaften an besonders beanspruchte Mitarbeitergruppen gesendet und eine Mitarbeiter-App hält alle Angestellten mit regelmäßigen Corona-Updates auf dem Laufenden. Eine Corona-Hotline bietet zudem allen Mitarbeitern die Möglichkeit, per E-Mail oder telefonisch Fragen zu stellen. Das Ziel der internen Kommunikation: ganzheitlich und aktuell berichten. So hält Vodafone alle seine Angestellten in dieser schwierigen Zeit sowohl digital als auch moralisch beisammen.
Bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) läuft die interne Kommunikation anders: Ihre Angestellten sind die Busfahrer auf den Straßen, die uns trotz der anhaltenden Krise sicher von A nach B bringen. Im Home-Office zu arbeiten ist für die Mitarbeiter keine Möglichkeit, sie müssen "on the go" informiert werden und über aktuelle Geschehnisse im Bilde sein. Fast 90 Prozent der Beschäftigten der VHH haben weder einen PC-Arbeitsplatz noch einen regelmäßigen Zugang zu Mails. Stattdessen werden rund 1.500 Kollegen per Mitarbeiter-App auf dem Laufenden gehalten. Interne Krisenkommunikation ist dort momentan dauerhaft gefragt: "Über Änderungen in den Arbeitsabläufen sowie arbeitsrechtliche und organisatorische Hinweise berichten wir in unserer App tagesaktuell. Eine Herausforderung ist dabei sicherlich der Spagat zwischen umfassender Information und größtmöglicher Transparenz sowie der Notwendigkeit, beruhigend auf die Belegschaft einzuwirken", erklärt VHH-Sprecherin Christina Sluga. Dafür wurde in den letzten zwei Wochen unter anderem zweimal ein Live-Chat mit der Geschäftsführung der VHH durchgeführt, wo alle Mitarbeiter die Möglichkeit hatten, Fragen, Vorschläge, Kritik, Sorgen oder Lob mit der Geschäftsführung zu teilen. Das Format kam sehr gut an, und der Beitrag dazu wurde bisher schon 7.000 Mal von den Angestellten angesehen. Das Ziel, das die VHH daraus abgeleitet hat: Die Belegschaft weiterhin umfassend, mit größtmöglicher Transparenz und auf Augenhöhe zu informieren. Die Mitarbeiter sollen sich insbesondere in der Krise als Teil eines großen Ganzen sehen und ihrer Arbeit trotz allem mit Freude nachgehen. Jeder soll wissen, dass er oder sie entscheidend dazu beiträgt, dass der Betrieb am Laufen bleibt.
Die dpa-Tochter news aktuell hat es sich zur Aufgabe gemacht, das normale Geschäft während der Pandemie uneingeschränkt aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Gesundheit aller Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Dafür wurden alle Kollegen, die noch keinen Laptop besaßen, mit mobilen Geräten ausgestattet und an einem Freitag für den kommenden Montag ein spontaner unternehmensweiter Home-Office-Tag als Stresstest angesetzt. Über das Wochenende entwickelte sich die Corona-Gesamtsituation aber derartig schnell weiter, dass aus der Generalprobe direkt die Premiere wurde und die gesamte Belegschaft von news aktuell seit dem Tag an im Home-Office arbeitet. Die interne Kommunikation läuft seither vor allem über das Intranet, per E-Mail sowie Telefon und über die Kommunikationstools Slack und zoom. Der Fokus liegt dabei darauf, alle Mitarbeiter so früh wie möglich über neue Entwicklungen und Entscheidungen zu informieren und - noch wichtiger - ihnen ein Gemeinschaftsgefühl zu geben trotz der derzeitigen Isolation. "Wir verstehen, dass eine 40-Stunden-Arbeitswoche mit einer Familie und womöglich Kleinkindern in dieser besonderen Lage nur sehr schwer zu meistern ist. Mit dieser Situation zurechtzukommen, ist eine große und wahrscheinlich für alle neue Herausforderung. Wir setzen deswegen auf Flexibilität, etwas Lockerheit und individuelle Absprachen", sagt news aktuell-Geschäftsführerin Edith Stier-Thompson. Es werden regelmäßig Corona-Updates sowohl per E-Mail verschickt als auch im Intranet gepostet, die Team- und Abteilungsleiter fungieren dabei als jeweiliger Ansprechpartner. Neben diesem Pflicht-Programm der internen Kommunikation gibt es aber auch eine Kür. Denn mit kreativen internen Kommunikationsmaßnahmen wirkt news aktuell aktiv dem "Lagerkoller" entgegen. Es werden unter anderem digitale Sporteinheiten angeboten, Tipps & Tricks und hilfreiche Links für das Home-Office geteilt, Ideen für den Alltag im "dauerhaften Zuhause sein" gegeben, eine virtuelle Osterdeko-Gallerie veröffentlicht und für die Kleinen intern designte Ausmalvorlagen zur Verfügung gestellt. Insgesamt ist das Ziel, durch die interne Kommunikation in dieser schwierigen Zeit umfassend, schnell, transparent, aber auch ab und zu mit Humor zu informieren.
Dieser Beitrag ist ein Original-Post aus dem news aktuell Blog: https://www.newsaktuell.de/blog/interne-kommunikation-corona-krise
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