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NABU

NABU fordert zügige Umsetzung von FFH- und Vogelschutz-Richtlinie

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat Bund und Länder zur
zügigen und vollständigen Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat- und
Vogelschutz-Richtlinie aufgefordert. "Bis heute sind noch nicht mal
zwei Prozent der deutschen Landesfläche als FFH-Schutzgebiete nach
Brüssel gemeldet", monierte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Andere
Länder wie Dänemark oder Italien hätten dagegen bis zu 25% ihrer
Landesfläche als Schutzgebiete deklariert. Nach Auffassung des NABU
dürften nur solche Bundesländer Fördergelder erhalten, in denen
europäisches Recht vollständig umgesetzt werde. Dies sei bislang
lediglich in Hamburg der Fall.
Flasbarth bezeichnete die Haltung einiger Bundesländer zum
Meldeverfahren als "absolut inakzeptabel". Negative Beispiele seien
Sachsen und Baden-Württemberg, aber auch Brandenburg. Dort habe die
Landesregierung im Bereich des Lacomaer Teichgebietes mit dem
bundesweit größten Vorkommen der bedrohten Rotbauchunke trotz
eindeutiger Stellungnahme des Landesumweltamtes eine Abwägung
vorgenommen und das Gebiet nicht für die FFH-Meldung vorgesehen. Ein
solches Vorgehen sei EU-rechtswidrig. Der Berliner Senat habe die
Meldung von neun bereits geschützten Gebieten als abschließend
bezeichnet, obwohl dabei nicht einmal ein Drittel der
meldepflichtigen Gebiete berücksichtigt wurde. "Bundesweit ist weder
der Vernetzungsgedanke noch der Entwicklungsaspekt und schon gar
nicht das Verbesserungsgebot in die Meldungen eingeflossen", so
Flasbarth.
Der NABU wandte sich auch gegen Vorschläge von EU-Parlamentariern
aus den Reihen von CDU und CSU, die FFH-Richtlinie wegen des
drohenden Zahlungsstopps von Fördergeldern noch mal zu überarbeiten.
"Es ist doch wohl selbstverständlich, dass EU-Mittel nur für solche
Projekte ausgegeben werden, die mit europäischem Recht vereinbar
sind", sagte Flasbarth. Die Europäische Union habe sich im
Maastrichter und Amsterdamer Vertrag ausdrücklich der nachhaltigen
Entwicklung verpflichtet.
Für Rückfragen: Claus Mayr, NABU-EU-Experte, 0228-4036-166.
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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