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NABU

NABU und Verbraucherverbände: Alternativen zum Zwangspfand

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU und die Arbeitsgemeinschaft
der Verbraucherverbände AgV haben ein gemeinsames Modell zur
Förderung ökologisch vorteilhafter Verpackungen vorgestellt. "Die
jetzige Drohung mit dem Zwangspfand funktioniert offenbar nicht.
Immer mehr Getränke werden in Einwegdosen abgefüllt, der Anteil von
Mehrwegflaschen sinkt", stellte Bodo Tegethoff, Umweltreferent der
AgV, fest. Die geltende Verpackungsverordnung sieht ein Zwangspfand
auf Einwegbehälter vor, wenn bestimmte Mehrweganteile unterschritten
werden. AgV und NABU sehen das kritisch: "Der Handel wird
Rücknahmeautomaten für Dosen und andere Einwegverpackungen
aufstellen. Damit sich das rechnet müssten diese teuren Maschinen
auch fleißig benutzt werden. Umweltfreundlichere Mehrweg-Verpackungen
werden dann endgültig vom Markt verdrängt", fürchtet
NABU-Abfallexpertin Susanne Hempen.
NABU und AgV schlagen eine Abkehr von der bisherigen Einteilung in
Einweg- und Mehrweg-Verpackungen vor. "Es gibt mittlerweile auch
Einweg-Getränkeverpackungen, die ökologisch betrachtet
Mehrwegverpackungen ebenbürtig sind", erläuterte AgV-Experte
Tegethoff. Man solle deswegen zukünftig besser zwischen ökologisch
vorteilhaften und umweltschädlichen Verpackungen unterscheiden. "Das
Ziel ist, die Rohstoff- und Energiefresser wie Getränkedosen und
Einwegflaschen einzudämmen", so NABU-Expertin Hempen.
Als Ersatz für die umstrittene Zwangspfandregelung schlagen NABU
und AgV vor, eine Abgabe auf umweltschädliche Verpackungen
einzuführen. Diese Regelung soll, analog zum Zwangspfand, bei
Unterschreitung einer Quote von 70 bis 74 Prozent für
umweltfreundliche Verpackungen in Kraft treten. Die Abgabe wird
umweltschädliche Verpackungen für Handel und Verbraucher merkbar
verteuern und damit unattraktiv machen, so der Plan von NABU und AgV.
"Wir streben eine simple Regelung an, die eine deutliche
Lenkungswirkung hat und zugleich Anpassungen an wissenschaftliche
Erkenntnisse und technischen Fortschritt ermöglicht", betonte Susanne
Hempen.
Für Rückfragen:
Bodo Tegethoff, AgV-Umweltreferent, Tel. 0228-6489-138,
Susanne Hempen, NABU-Abfallreferentin, Tel. 0228-4036-165.
Ein Hintergrundpapier zum NABU/AgV-Abgabenmodell kann in der
NABU-Pressestelle, Tel. 0228-403-141, abgerufen werden.
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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