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NABU kritisiert fehlende EU-Klimastrategie nach Kopenhagen-Versagen Tschimpke: Europa muss sich klima- und wirtschaftspolitisch neu aufstellen

Berlin/Brüssel (ots)

Im Vorfeld des morgigen Sondergipfels der
europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel hat der NABU eine
neue EU-Strategie zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt
gefordert. "Europa darf über das enttäuschende Ergebnis des 
Weltklimagipfels von Kopenhagen nicht einfach so hinweggehen. Wenn 
die internationalen Verhandlungen zu verbindlichen Ergebnissen führen
sollen, brauchen wir jetzt neue Initiativen und eine glaubwürdige 
Klima- und Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union", forderte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Seit fast drei Jahren wiederhole die 
EU das Mantra, ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 1990 und 2020 
nur dann um 30 Prozent senken zu wollen, wenn andere Länder weitere 
Zugeständnisse machen. Das reiche aber nicht aus, um sich vor den 
UN-Klimakonferenzen im Juni 2010 in Bonn und im Dezember in Mexiko zu
positionieren und internationale Verbündete zu gewinnen.
"Die Zeit des Taktierens muss ein für allemal vorbei sein. Die EU 
sollte von sich aus auf Länder wie Brasilien, China oder auf die 
Afrikanische Union zugehen, um eine konkrete Zusammenarbeit im 
Waldschutz, bei Energietechnologien und zur Anpassung an den 
Klimawandel zu vereinbaren. Sonst gewinnen wir nicht das notwendige 
Vertrauen zurück, um ein globales Abkommen unter dem Dach der 
Vereinten Nationen auszuhandeln", sagte Tschimpke. Gleichzeitig sei 
mit der so genannten Lissabon-Strategie die europäische Politik für 
mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit gescheitert. "Die Staats- und 
Regierungschefs der EU sollten sich nicht mehr nur am 
Bruttoinlandsprodukt orientieren, sondern soziale und ökologische 
Ziele besser in ihre gemeinsame Strategie integrieren", so Tschimpke 
weiter.
Der wichtigste Schritt wäre eine langfristige Verpflichtung der EU
zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent 
und bis 2050 um mindestens 80 bis 95 Prozent. "Wir brauchen eine 
Trendwende beim Energie- und Ressourcenverbrauch - und zwar jetzt. 
Zugleich muss auch die europäische Forst- und Landwirtschaftspolitik 
konsequenter auf den Klimaschutz ausgerichtet werden und endlich den 
Schutz naturnaher Kohlenstoffspeicher in Wäldern, Mooren und 
Feuchtgebieten anerkennen", sagte NABU-Klimaexperte Carsten Wachholz.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, Tel. 030-284984-1617.
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil (+49)172-5966098.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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