NABU warnt vor Scheitern des Öko-Prüfzeichens für Lebensmittel
Bonn (ots)
- Der Naturschutzbund NABU befürchtet ein Scheitern des einheitlichen Öko-Prüfzeichens für Produkte aus ökologischem Landbau. Die Einführung dieses Gütesiegels im letzten Jahr war als wichtiger Schritt für die bessere Erkennbarkeit von Ökoprodukten geplant. "Bislang hat der Handel das einheitliche Öko-Prüfzeichen aber noch nicht akzeptiert, vor allem wegen der komplizierten Konditionen und der geringen Mittel, die für Marketing und Markteinführung vorgesehen sind", erläuterte Florian Schöne, Agrarexperte des NABU. Mittlerweile befinde sich das Prüfzeichen in einer kritischen Situation. Der NABU befürchtet einen erheblichen Imageverlust des Ökolandbaus, falls das Öko-Prüfzeichen am Markt scheitern sollte.
Nach Ansicht des NABU müssen sich vor allem die Trägerorganisationen des Öko-Prüfzeichens, die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) sowie die Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), bewegen. "Es ist notwendig, durch eine Vereinfachung der Vergabekriterien und z.B. durch eine Annäherung an die Regeln der EU-Bioverordnung dem Handel entgegenzukommen", betonte NABU-Agrarexperte Schöne. Derzeit stünden vor allem die Vertreter des Ökolandbaus auf der Bremse und gefährdeten damit das gemeinsame Projekt. "Bislang haben die Ökolandbau-Verbände es noch nicht einmal geschafft, das einheitliche Öko-Prüfzeichen neben den jeweiligen Verbandszeichen auf die Etiketten zu drucken", kritisierte Schöne.
Allerdings reichen selbst bei gutem Willen der Beteiligten die bislang eingeplanten Finanzen nicht aus, um für das gemeinsame Gütezeichen einen Durchbruch am Markt zu erzielen. Hier sei auch Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke gefordert, unbedingt zusätzliche Mittel bereit zu stellen, so der NABU. Voraussetzung sei, dass sich alle Beteiligten zu dem einheitlichen Öko-Prüfzeichen bekennen und den Erfolg auch wirklich wollen. "Die Politik des Aussitzens der Probleme muss in den kommenden Wochen überwunden werden", forderte NABU-Experte Schöne.
Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0228-4036-169. Im Internet zu finden unter http://www.presse-service.de/Meldungen.cfm?PS_ID=80&typ=0
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