Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU: Engagement gegen Elfenbeinhandel wird zur tödlichen Bedrohung

Berlin (ots)

Berlin - Anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes am kommenden Montag (3. März) verweist der NABU auf die zunehmende Wilderei in afrikanischen Nationalparks. Täglich töten Wilderer etwa 100 Elefanten in Afrika. In den siebziger Jahren gab es auf dem Kontinent noch 1,2 Millionen Elefanten; heute sind es weniger als 440.000. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 45 Tonnen Elfenbein weltweit beschlagnahmt. Der Hauptanteil des gewilderten Elfenbeins geht nach China, wo er zu Amuletten und Statuen verarbeitet wird. "Die Schmuggler sind keine armen Landbewohner, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, sondern skrupellose Geschäftemacher, die oft in Drogenschmuggel und Terrorismus verstrickt sind", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. "Im Kampf gegen diese Elfenbein-Mafia verlieren immer mehr Wildhüter ihr Leben oder werden schwer verletzt. Zur Ausrüstung der Wilderer zählen meist halb- oder vollautomatische Schusswaffen."

Nach Angaben der "International Ranger Foundation" wurden im Jahr 2013 weltweit mehr als 85 Wildhüter während ihres Dienstes ermordet, etwa die Hälfte von ihnen in Afrika. Wird ein Ranger im Einsatz für den Natur- und Artenschutz getötet oder verletzt, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Aus diesem Grund hat die NABU International Naturschutzstiftung den Rangerfonds ins Leben gerufen. Mit dem Geld aus diesem Fonds können Ranger in der Ausübung ihres gefährlichen Berufs unterstützt werden, beispielsweise durch eine verbesserte Ausbildung und Ausrüstung. Zudem greift NABU International mit dem Rangerfonds den Familien verletzter oder getöteter Wildhüter in Äthiopien unter die Arme. Seit Anfang dieses Jahres wurde dies auf Kenia ausgeweitet, wo die staatliche Wildschutzbehörde "Kenya Wildlife Service" mit Hilfe der Spendengelder sicherstellt, dass die Kinder der getöteten Ranger zu einer weiterführenden Schule oder zur Universität gehen können.

Wie viele andere Natur- und Tierschutzorganisationen weisen der NABU und die NABU International Naturschutzstiftung darauf hin, dass die immer wieder diskutierte Lockerung des Marktes für Elfenbein aus vielen Nachhaltigkeitsgründen unvertretbar ist. "Daher fordern wir ein absolutes Verbot des internationalen und nationalen Elfenbeinhandels", sagte Dr. Barbara Maas, Leiterin Artenschutz der NABU International Naturschutzstiftung.

Zudem fordert der NABU gemeinsam mit vielen anderen Verbänden das in Deutschland lagernde beschlagnahmte Elfenbein zu vernichten, um es unbrauchbar und für Diebe uninteressant zu machen. "Es muss zudem dringend eine zentrale Erfassungsstelle für eingeführtes Elfenbein in Deutschland eingerichtet werden, damit Missbrauch öffentlich gemacht werden kann", so Maas.

Am Sonntag, 9. März 2014, 11:00 Uhr, lädt NABU International zum Hintergrundgespräch zum Thema "Gefahr für Wildhüter in Afrika - Die Folgen der Wilderei für Menschen und Tierwelt" anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin (Halle 4.1., "Adventure"-Bühne).

Im Internet zu finden unter www.NABU.de und www.NABU-International.de/rangerfonds

Meldung vom NABU

Pressekontakt:

Dr. Barbara Maas, Leiterin Artenschutz der NABU International
Naturschutzstiftung, Barbara.Maas@NABU.de, Tel. +44-7970987742

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 26.02.2014 – 12:02

    Neue Studie zeigt: Biokraftstoffe aus Abfällen haben großes ungenutztes Potenzial

    Berlin/Brüssel (ots) - Europa hat ein erhebliches ungenutztes Potenzial für Biokraftstoffe aus Abfällen der Land- und Forstwirtschaft sowie aus Industrie und Haushalten. Sofern alle nachhaltig zur Verfügung stehenden Reststoffe der EU in Biokraftstoffe umgewandelt würden, könnten damit bis zum Jahre 2030 rund 16 Prozent des Gesamtkraftstoffbedarfes gedeckt ...

  • 25.02.2014 – 10:59

    NABU: Bei Verbrauchsgrenzwerten für Pkw zahlen Autofahrer und Klima drauf

    Berlin/Brüssel (ots) - Anlässlich der heutigen Abstimmung im EU-Parlament begrüßt der NABU, dass das Geschachere über künftige Verbrauchswerte von Pkw endlich ein Ende haben soll, warnt aber zugleich vor einer möglichen Aufweichung des Grenzwertes bei der anstehenden Reformierung des Prüfzyklus. Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Endlich wurde das neue ...

  • 11.02.2014 – 12:35

    NABU: Zulassung von Genmais 1507 gefährdet Artenvielfalt

    Berlin (ots) - Der NABU kritisiert die angekündigte Enthaltung Deutschlands bei der heutigen Abstimmung der EU-Europaminister zum Genmais 1507. Der NABU warnt ausdrücklich vor den Gefahren, die von dem gentechnisch veränderten Mais und seiner Herbizidresistenz für die Artenvielfalt ausgehen. Der Mais wurde gentechnisch verändert, um ihn resistent gegen das Breitbandherbizid Glufosinat zu machen. Gleichzeitig sondert ...