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NABU

NABU fordert stärkere Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt

Hannover (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat auf dem heute in
Hannover startenden 26. Deutschen Naturschutztag Bund und Länder
aufgefordert, den Schutz der biologischen Vielfalt in das Zentrum
einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Politik zu rücken. "Das neue
Bundesnaturschutzgesetz und die Nachhaltigkeitsstrategie der
Bundesregierung sind lange vermisste Erfolge für den Naturschutz",
sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Die Länder müssten den
vorgegebenen Rahmen nun zügig und effizient umsetzen. Die wichtigste
Aufgabe sei der rasche Aufbau eines nationalen Biotopverbundes, mit
dem 15 Prozent der Landesfläche vorrangig für den Naturschutz
gesichert würden. "Diese Kernflächen des Naturschutzes müssen als
‚Netz des Lebens` miteinander verbunden werden", so Flasbarth.
Flasbarth beklagte ein Defizit an wissenschaftlichen Daten für
einen gezielten und erfolgreichen Naturschutz in Deutschland. "Wir
brauchen dringend eine regelmäßige bundesweite Bestandserfassung der
biologischen Vielfalt", so der NABU-Präsident. Eine jahrzehntelang
Vernachlässigung der systematischen Erfassung habe dazu geführt, dass
methodisch völlig haltlose Studien zur Artenvielfalt - wie unlängst
im Auftrag des Bauernverbandes - zu äußerst zweifelhaften Ergebnissen
und wertlosen Aussagen kämen.
Flasbarth wies die Behauptung des Bauernverbandes, die
Landwirtschaft habe nicht mehr die Hauptverantwortung für das
Artensterben in Deutschland, als wissenschaftlich substanzlos und
politisch hanebüchen zurück. Gerade der intensivierten Landwirtschaft
mit hohen Einträgen von Agrochemikalien und Düngern seien
mittlerweile einst häufige Allerweltsarten wie Kiebitz, Rebhuhn oder
Feldlerche zum Opfer gefallen. Die Industrielandwirtschaft habe nach
Jahrzehnten eine biologische Verarmung ohne Beispiel hervorgerufen.
Um im Sinne der Nachhaltigkeit die Entwicklungen im Naturschutz
besser steuern zu können, seien aussagekräftige Indikatoren auf
solider Datenbasis gefragt. Der NABU-Präsident bot Bund und Ländern
die Mitarbeit seines Verbandes bei der Konzeption eines
aussagekräftigen Artenindex und bei der Entwicklung und Umsetzung so
genannter Monitoringprogramme für ausgewählte Artengruppen an.
Für Rückfragen:
Christoph Heinrich, 
NABU-Naturschutzexperte, 
Tel.: 0228-4036-163 oder 0172-5966098.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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