NABU warnt Bundesregierung vor weiteren Zugeständnissen beim AKW Obrigheim
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung davor gewarnt, dem Chef der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Gerhard Goll, weitere Zugeständnisse bei der Laufzeit des Atomkraftwerks Obrigheim zu machen. Dieser plane offenbar, über einen Deal mit e.on die durch vorzeitige Stillegung des Reaktors in Stade übrig bleibenden Reststrommengen auf Obrigheim zu übertragen. "Dies bedürfte jedoch der Zustimmung der Bundesregierung, und die sollte nicht einmal daran denken", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Mit seinen Tricks habe Goll sich längst als Verhandlungspartner disqualifiziert. Deshalb müsse auch Bundeskanzler Schröder jetzt klarstellen, dass es keinen Verhandlungsspielraum mehr gebe.
Flasbarth äußerte die Befürchtung, dass der gesamte Atomkonsens ins Wanken gerate, wenn jetzt nicht ein klarer Riegel vor solche Machenschaften geschoben werde. "Die Gründe für die Taktiererei von Herrn Goll sind allzu durchsichtig: Obrigheim bis zum erhofften Ende von Rot-Grün am Netz lassen und mit den Rückstellungen möglichst lange Geld verdienen", sagte Flasbarth mit Blick auf die für Obrigheim getätigten Entsorgungsrückstellungen, die im Falle der Stillegung aufgelöst werden müssten. Der NABU-Präsident forderte daher, sämtliche Entsorgungsrückstellungen grundsätzlich einem Fonds zuzuführen, aus dem dann alle Maßnahmen der Atomenergieabwicklung inklusive der neu aufgelegten Endlagersuche finanziert werden könnten.
Für Rückfragen: Frank Musiol, NABU-Energieexperte, Tel. 01739373241
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