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NABU

Naturschutzverbände stellen aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands vor

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU, der Deutsche Rat für
Vogelschutz (DRV) und der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
haben heute in Bonn die dritte und aktuelle Rote Liste der Brutvögel
Deutschlands vorgestellt. Im Vergleich zur Vorgängerliste aus dem
Jahr 1996 ergebe die aktuelle Einstufung zur Gefährdungssituation der
insgesamt 254 heimischen Arten eine deutliche Verschlechterung für
die wildlebenden Vögel, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz:
"Gewachsen ist sowohl die Zahl der stark gefährdeten Arten als auch
die Gruppe von Vögeln auf der so genannten Vorwarnliste. Das ist die
bittere Quittung für den sorglosen Umgang mit unserer heimischen
Natur." Die negativen Bestandsentwicklungen machten selbst vor
ehemals häufigen Arten wie dem Haussperling und der Mehlschwalbe
nicht halt. Es sei zu befürchten, dass manche dieser Allerweltsarten
schon innerhalb der nächsten zehn Jahre in ihrem Bestand gefährdet
seien, wenn der besorgniserregende Trend nicht durch gezielte
Artenschutzmaßnahmen gestoppt werde. Als ungefährdet gelten nach den
aktuellen Ergebnissen nur noch 113 Arten, also rund 44 Prozent der
Brutvögel. "Die stärksten Bestandsrückgänge haben Wiesenbrüter wie
Kiebitz, Uferschnepfe und Bekassine erlitten", sagte Hans-Günther
Bauer, Präsident des DRV und Vorsitzender des Rote-Liste-Gremiums.
Ähnlich sei es einer Reihe weiterer Feldvogelarten wie dem Rebhuhn
oder der Feldlerche ergangen. Als Hauptursachen für den negativen
Trend in dieser Gruppe nannte Bauer die seit Jahrzehnten verfolgte
Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft und die
ökologischen Folgen, die sich für die Lebensräume aus Überdüngung und
Ausräumung der Landschaft ergäben. Die rund 5000 ehrenamtlichen
Mitarbeiter stießen bei der aktuellen Erhebung allerdings auch auf
Gewinner. "Für einige Enten, Greifvögel und Eulen konnten
Bestandserholungen um teilweise über 20 Prozent gegenüber 1975
festgestellt werden", sagte Klaus Witt vom DDA. Bei den Greifvögeln
habe die seit vielen Jahren rechtswirksame Jagdverschonung zur
Verbesserung beigetragen. Arten wie Schleiereule, Wanderfalke und
Raufußkauz profitierten hingegen von gezielten Artenhilfsmaßnahmen.
Für Rückfragen und Hintergrundinfos mit weiteren Ergebnissen der
Roten Liste:
Im Internet zu finden unter http://www.nabu

Pressekontakt:

NABU-Pressestelle,
Tel. 0228-4036-141 oder 173-930 65 15

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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