Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU sieht in Europas wildem Osten großen Gewinn für das EU-Schutzgebietsnetz

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat anlässlich des
bevorstehenden Beitritts der neuen EU-Mitgliedstaaten auf den
weltweit bedeutenden Naturreichtum dieser Länder hingewiesen. "Was im
übrigen Teil des Kontinents längst durch einen verantwortungslosen
Umgang mit der Natur für immer verloren gegangen ist, bringen die
Beitrittsstaaten als prächtige Mitgift in die europäische Ehe ein",
sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Eine der großen
Herausforderungen der Erweiterung bestehe darin, die natürlichen
Reichtümer nicht zu verprassen, sondern sie zu bewahren und
naturverträglich zu bewirtschaften. Unverbaute Küsten, die letzten
von Menschenhand unberührten Urwälder Europas, unzugängliche
Moorlandschaften sowie zahlreiche neue Tier- und Pflanzenarten seien
ein großer Gewinn für das EU-Schutzgebietssystem "Natura 2000".
Mit dem zu erwartenden wirtschaftlichen Aufholprozess seien nach
Einschätzung des NABU neue Belastungen für Natur und Umwelt zu
erwarten. "Wenn die europäische Agrar- und Regionalpolitik einseitig
die Intensivierung der Landwirtschaft, den Straßenbau und die
Zersiedelung der Landschaft fördert, kann dies das Ende der
osteuropäischen Naturschätze bedeuten", so Tennhardt. Nur eine
nachhaltige und zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung könne
gewährleisten, dass sich der EU-Beitritt auch für die Umwelt und
Natur in Mittel- und Osteuropa als Segen und nicht als Fluch erweise
werde.
Neben der EU-Landwirtschaftspolitik sieht der NABU vor allem in
fragwürdigen Verkehrsprojekten eine ernsthafte Bedrohung für die
natürliche Artenvielfalt und die gewachsenen Natur- und
Kulturlandschaften. Schlimmstes Beispiel seien die so genannten
Transeuropäischen Netze (TEN), die in 29 Verkehrsvorhaben mit dem
Ausbau von 75.000 Straßenkilometern, 12.000 Kilometer Wasserstraßen,
78.000 Kilometer Bahnstrecken, 330 Flughäfen sowie fast 500 See- und
Binnenhäfen geknüpft werden sollen. Allein der geplante Donauausbau
bedroht nach Angaben des internationalen Dachverbandes des NABU,
BirdLife International, 85 Vogelschutzgebiete von internationaler
Bedeutung. "Alle TEN-Projekte, die gegen europäisches Umweltrecht
verstoßen, müssen gestrichen werden", forderte Tennhardt. Die
Erweiterung der Europäischen Union könne für Mensch und Natur nur
dann ein Erfolg werden, wenn die in den vergangenen Jahrzehnten
durchgesetzten hohen EU-Standards sowohl im wirtschaftlichen Bereich
als auch im Umweltschutz beibehalten würden, sagte Tennhardt:
"Umwelt- und Sozialdumping sind keine Rezepte für die Zukunft."
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Claus Mayr NABU-Europaexperte, Tel. 0228-46-166

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 30.03.2004 – 12:53

    NABU bewertet Kompromiss im Streit um Emissionshandel als Klimaschutz-Debakel

    Bonn/Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat den in der vergangenen Nacht im Kanzleramt ausgehandelten Kompromiss im Streit um den Emissionshandel als Klimaschutz-Debakel bezeichnet. Der Rahmen für die CO2-Minderungen der Industrie sei keinesfalls akzeptabel. "Mit diesem Kniefall vor den Interessen der Industrie verabschiedet sich die rot-grüne Bundesregierung ...

  • 29.03.2004 – 11:00

    NABU für stärkere Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Naturschutz

    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die aktuellen Überlegungen zur Abschaffung der Rahmengesetzgebung im Zuge einer Föderalismusreform grundsätzlich begrüßt und gleichzeitig die Überführung des gesamten Naturschutzrechts in die Bundeszuständigkeit gefordert. "Naturschutz kann auch in Zukunft nicht auf bundeseinheitliche Regelungen verzichten", sagte ...

  • 25.03.2004 – 15:35

    NABU: Papierrecycling ist angewandter Natur- und Ressourcenschutz

    Bonn (ots) - Anlässlich des 7. internationalen Altpapiertages hat der Naturschutzbund NABU die umweltpolitische Bedeutung des Papierrecyclings hervorgehoben. "Der weltweit steigende Papierkonsum gilt als eine der wichtigsten Ursachen für die Vernichtung wertvoller Urwälder. Papierrecycling bedeutet deshalb Natur- und Ressourcenschutz", betonte ...