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NABU

NABU gegen kommerziellen Tier- und Jagdtrophäenhandel in Kirgistan

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU kritisiert den zunehmenden
Tier- und Jagdtrophäenhandel in Kirgistan auf Kosten der 
Artenvielfalt. Aktuell kämpft der NABU vor Ort um insgesamt 24 wild 
gefangene seltene Marco-Polo-Schafe und Sibirische Steinböcke, die 
sich bereits mehr als ein Jahr in Gefangenschaft befinden und ins 
Ausland verkauft werden sollen. Der NABU appelliert an die 
kirgisische Regierung, die für die Natur wertvollen Tiere nicht ihrem
Schicksal zu überlassen und zum Gegenstand kommerzieller Geschäfte zu
machen. "Vor allem die bis zu 140 Zentimeter langen, 
schneckenförmigen Hörner der Marco-Polo-Schafe sind eine begehrte 
Trophäe. Nationale Jagdfirmen machen mit der Jagd und dem Export der 
Bergschafe lukrative Geschäfte", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer 
Leif Miller. Die Tiere gelten als bedroht und stehen auf der Roten 
Liste Kirgistans und auf Anhang II des Washingtoner 
Artenschutzabkommens CITES. In Kirgistan leben nur noch zwischen 
2.000 bis 6.000 dieser Wildschafe.
Die Schafe und Steinböcke wurden nach ihrer Gefangennahme ein Jahr
lang in ausrangierten, dunklen Autoboxen auf einem Privatgrundstück 
am Rande der kirgisischen Hauptstadt Bischkek gehalten. Der NABU 
Kirgistan war vor wenigen Wochen durch einen Hinweis auf die Tiere 
aufmerksam gemacht worden und hatte sofort die Behörden alarmiert. 
Die von staatlichen Organen bestellte Kommission zur Konfiszierung 
der Tiere war jedoch nicht erschienen. Der NABU will die Tiere nun in
seinem Artenschutzzentrum Karakol zur Rehabilitation unterbringen. 
Anschließend soll der Großteil wieder ausgewildert werden.
Der NABU befürchtet durch den kommerziellen Tier- und 
Trophäenhandel auf Marco-Polo-Schaf und Steinbock darüber hinaus 
unmittelbare Folgen für den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden.
"Der Schneeleopard ist stark vom Überleben seiner Beutetiere 
abhängig", so Miller. Gehe die Population von Schaf und Steinbock 
noch weiter zurück, sehe es für den "König der Berge" wieder 
schlechter aus. Der Bestand der Raubkatzen in der Region habe sich 
gerade etwas erholt. Derzeit gibt es nur noch 260 wild lebende 
Schneeleoparden in Kirgistan.
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Svane Bender, NABU-Expertin für Internationalen Artenschutz, Tel. 
030-284984-42
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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