3sat-Pressemeldung
Grimme-Preis-Nomierungen für 3sat-Auftragsproduktionen
"Tumber Narr, heiliger Tor" und "Gute Reise Faust"
Mainz (ots)
Der Dokumentarfilm "Tumber Narr, heiliger Tor" (ZDF/3sat, Redaktion: Inge Classen, Sendetermin: 20.6.1999) und der Film "Gute Reise Faust" (3sat/ZDF, Redaktion: Wolfgang Bergmann, Jo Schmidt, Sendetermin: 27.11.1999) wurden im Bereich "Information und Kultur" für den 36. Adolf-Grimme-Preis 2000 nominiert. Zusammen mit den beiden 3sat-Auftragsproduktionen gehen in diesem Jahr insgesamt 56 Nominierungen in die Endausscheidung um die renommierte Auszeichnung für Fernsehleistungen. Unter ihnen ist auch der ORF-Fernsehfilm "Quintett komplett", den 3sat am 3. August 1999 ausstrahlte. Der Adolf-Grimme-Preis ist nicht dotiert und zeichnet Programme aus, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehens auf hervorragende Weise nutzen und nach Form und Inhalt Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". Die Verleihung des Adolf-Grimme-Preises findet am Freitag, 17. März 2000, in Marl statt. 3sat zeigt die von Roger Willemsen moderierte Veranstaltung ab 23.15 Uhr in seinem Programm.
Der Berliner Filmemacher Calle Overweg eröffnet mit "Tumber Narr, heiliger Tor" am Beispiel des Berliner "Theaters Thikwà" eine neue Sichtweise auf Behinderte. "Thikwà" ist eine Experimentier-Werkstatt der besonderen Art, in der behinderte Laiendarsteller, nicht-behinderte professionelle Schauspieler sowie Regisseure Stücke erarbeiten und gemeinsam aufführen. Die Behinderung der Laiendarsteller wird dabei weder geleugnet noch herausgestellt, sondern zur größtmöglichen Ausdrucksentfaltung gebracht. Typische Überhöhungen und Mystifizierungen der so genannten Behindertenkunst, die oft genug wohlmeinender Kritiklosigkeit ausgeliefert ist, werden bewusst vermieden. Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht die Arbeit an einem kurzen Spielfilm frei nach dem Grimmschen "Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen". 3sat arbeitet mit dem Regisseur Calle Overweg seit Jahren zusammen und stellte bereits vier seiner Dokumentarfilme vor, darunter "Stroh zu Gold" (gemeinsam mit Barbara Teufel) und "Fünf Moskauer Musikanten".
Jörg Jeshel und Brigitte Kramer besuchten für ihren Film "Gute Reise Faust" im vergangenen Jahr vier Faust-Inszenierungen in Kanada, Brasilien, Spanien und Japan. Filmische Ausschnitte der Aufführungen und Interviews zeichneten ein interkulturelles Fadenkreuz faustischer Befindlichkeiten an der Schwelle zum neuen Jahrtausend. Wonach strebt Faust in Japan oder Kanada? Welche eigenen Mythen klingen an? Überall geht es um den Sturm von Herz und Verstand. Was ist Glück? Was ist Unmittelbarkeit? Faust zeigt sich in den vier Aufführungen als das Drama des modernen Menschen - im Bund mit Mephisto, der seine Lebenslust aktiviert und ihn ermutigt, seine anderen Seiten zu leben. "Gute Reise Faust" verbindet diese Beobachtungen mit Stellungnahmen des Regisseurs Peter Stein, der zur Zeit in Hannover die bisher ambitionierteste Inszenierung des Faust I und II textgenau und ungekürzt probt.
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