3sat-Programmplanung
Achtung!! Bitte Textergänzung und Textänderung beachten!! Nr. 191
Mainz (ots)
30/00 3sat Mittwoch, 26. Juli 2000
18.00 Am Schauplatz ORF !! Nachgefragt: Kevin weiß mehr Reportage von Franz-Josef Huainigg und Christian Schüller
Als Kind gehörloser Eltern ist er von klein auf gewohnt, zu dolmetschen, und das oft in komplizierten Situationen: beim Arzt, auf Ämtern oder im Geschäft. Mit seinen Eltern verständigt er sich durch Lippenlesen und über Gebärden, die Sprache der Hörenden übt er mit seinem Opa und in der Schule. Dort muß er auch hin und wieder beim Elternsprechtag als Übersetzer ein-springen. Für die Eltern ist Kevin eine wichtige Brücke zur Welt der Hörenden. Auch wenn beide beruftstätig sind, so fühlen sie sich doch oft isoliert und ausgegrenzt. Arbeitskollegen sprechen mit ihnen nur, wenn es unvermeidbar ist. Langsam und deutlich artikulieren, damit ein Gehörloser von den Lippen ablesen kann, ist den Meisten zu mühsam. Hörende verhalten sich oft so, als wären Gehörlose geistig behindert - dabei sind gerade Gehörlose besonders offen und wissbegierig, und ihre Gebärdensprache ist voller Nuancen und Zwischentöne. Die Selbstverständlichkeit, mit der Kevin sich zwischen den Welten bewegt, hat viele Schau-platz-Seher beeindruckt. Kevin bekam Fanpost und wurde zu einem kleinen Star. Im Juni durfte er ein tägliches Gebärdenquiz im Fernsehen moderieren. Wir haben den Buben und seine Familie noch einmal besucht und haben die Eltern gefragt, wie sie die Reaktionen der Umwelt erleben. Franz-Josef Huainigg und Christian Schüller haben Kevin für den Schauplatz durch den Alltag begleitet und zeigen, was der 7-Jährige vielen Erwach-senen voraus hat.
Programm in der Zwischenzeit wie ausgedruckt.
21.05 Die Shakespeare VerschwörungORF War Shakespeare tatsächlich Shakespeare? !! (Zweikanalton deutsch/englisch)
War Shakespeare tatsächlich Shakespeare? Oder vielleicht doch ein britischer Aristokrat jener Zeit? Aus Anlass der Aufzeichnung der Shakespeare-Collage "Schlachten!" von den Salzburger Festspielen macht sich Gestalter Michael Peer auf die Spuren-suche nach dem englischen Schriftsteller und dessen Identität. Einer der derzeit bedeutendsten britischen Shakespeare-Darsteller, Sir Derek Jacobi, begleitet Peer bei seiner Reise zu den Shakespeare-Schauplätzen und präsentiert die Ergebnisse dieser Spurensuche. Jacobi, der kürzlich in Amerika einen Film von Ridley Scott abgedreht hat und der Star mehrerer Kenneth-Branagh-Verfilmungen gewesen ist, hat für sein Auftreten in dieser Dokumentation von der englischen Presse schon viel Kritik einstecken müssen. Jacobis lakonische Antwort darauf: "Erstens habe ich schon 300 Rollen des Barden gespielt. Es macht mir nichts aus, wenn ich keine weitere mehr spiele. Und zweitens glaube ich einfach nicht an die Autorenschaft des Kaufmanns aus Stratford-upon-Avon. Ich weiß, daß die Theater jener Zeit den Ruf von Lasterhöhlen hatten. Folglich leuchtet mir ein, dass sich ein Aristokrat ein Pseudonym zulegen musste, um Stücke schreiben zu können und trotzdem seinen Ruf zu wahren". Wer dieser Aristokrat war und warum sich der Mythos um Shakespeare aus Stratford-upon-Avon bis heute gehalten hat, wird auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse beantwortet.
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