3sat Pressemeldung
Zum 100. Geburtstag des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg
Mainz (ots)
Eine der größten und renommiertesten Theaterbühnen Deutschlands feiert Geburtstag: Im September wird das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg 100 Jahre alt - so alt wie das Jahrhundert. Aus diesem Anlass zeigt 3sat , am 9. September, ab 20.15 Uhr, einen Themenabend über das Schauspielhaus, in dem das Porträt "Ich tret' aus meinem Traum heraus" an seinen berühmtesten Protagonisten und Leiter erinnert - Gustaf Gründgens.
Gleich anschließend, ab 21.20 Uhr, gibt es dann als Fernseherstausstrahlung eine aktuelle Inszenierung aus dem Schauspielhaus, die auf unterhaltsame Weise das skurrile Innenleben eines Theaters buchstäblich zum Klingen bringt: "Nachtschicht" - ein theatraler Liederabend von Franz Wittenbrink.
Ich tret aus meinem Traum heraus (20.15 Uhr) Ein Porträt zum 100. Geburtstag von Gustaf Gründgens Von Petra Haffter
ZDF/ARTE 1999 Länge: 60'
Gustaf Gründgens war der deutsche Theaterstar. Wenn er auftrat, waren die Aufführungen ausverkauft. Durch seinen unaufhaltsamen konkurrenzlosen Aufstieg im Nazideutschland wurde er zu einer der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Doch auch nach seiner Entnazifizierung rissen seine Erfolge nicht ab. Auf Berlin folgten Düsseldorf und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, dessen Intendant und gefeierter "Mephisto" er war. Auf die Klassiker folgte die Aufführung der Stücke von Cocteau und Brecht.
Die Rolle des Mephisto in Goethes "Faust" war die Rolle seines Lebens.
Gustaf Gründgens propagierte die Unantastbarkeit der reinen Kunst und sang trotzdem Couplets in schummrigen Bars. Er inszenierte Opern, Stücke, Filme. Er forderte alles von sich und von anderen.
Wer mit ihm gearbeitet oder gelebt hat, wer ihn nur einmal auf der Bühne gesehen hat, war in seinen Bann gezogen. Und er liebte nichts mehr, als geliebt zu werden.
Will Quadflieg, Marianne Hoppe, Hanne Hiob, Lola Müthel ... wurden durch den "Chef" zu Bühnenstars.
Sechzehn Zeitzeugen erinnern sich an das schillernde Leben des Stars und die Einsamkeit des Menschen Gustaf Gründgens, der schließlich in einem billigen Hotel in Manila sein Ende fand. Mit dem Tod Gustaf Gründgens' ging eine Ära des deutschen Theaters zu Ende. In Petra Haffters Porträt tritt er noch einmal aus seinem Traum heraus.
Nachtschicht (21.20 Uhr) Ein theatraler Liederabend von Franz Wittenbrink.
Rollen und Darsteller: Gretchen Ilse Ritter Undine Nina Kunzendorf Hausmeister Wolf Aniol Romeo Max Hopp Inspizientin Naomi Krauss Putzfrau Catrin Striebeck Regisseur Markus Boysen Kosmonaut/ Feuerwehrmann Wolf Bachofner Bergsteiger Bernd Grawert Karyatide Marion Martienzen Pizzabote Stefan Merki
Am Flügel Franz Wittenbrink Gitarre Hardy Kayser/Matthias Pogoda
Musikalische Leitung und Regie: Franz Wittenbrink Aufzeichnung einer Aufführung des Deutschen Schauspielhaus in Hamburg
Koproduktion ZDF Theaterkanal und NDR, 2000. Länge: 95'
Und was bleibt, nachdem der Vorhang gefallen ist? Franz Wittenbrink, der musikalische Leiter des Hamburger Schauspielhauses hat unter Mithilfe des Regisseurs Lars-Ole Walburg und des glänzend aufgelegten Ensembles eine hinreißende theatrale Antwort gefunden. Er lässt verkehrte Welt spielen, indem er das Publikum auf die Bühne setzt und das Spiel in den prächtigen Zuschauerraum der Hamburger Traditionsbühne verlegt. Dort beschwört er ein Vivarium der Übriggebliebenen - vom versoffenen Regisseur, über die spanische Flamenco-Putzfrau, den Hausmeister mit Freischütz-Ambitionen bis hin zur animierten Gipsfigur, die zum Celine Dion-Double mutiert: Die Fahrt der Titanic als Allegorie auf das ewige Theater - so verwegen schön können Untergänge sein.
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