Programmtipps und Informationen vom 1. bis 14. Januar 2001
Teil 1
Mainz (ots)
"Teletipps vom Tierarzt" startet im Januar mit neuem Tierarzt und neuer Moderatorin
Die 3sat-Ratgeber-Sendung "Teletipps vom Tierarzt" (jeden 2. Sonntag, 17.30 Uhr) präsentiert sich ab 14. Januar mit neuen Gesichtern: Künftig führen der 1955 in Wien geborene Veterinär und Tierfilmer Dr. Gerald Krakauer und die 32-jährige Moderatorin Britta Wiegand live durch die Telepraxis.
Gerald Krakauer machte sich nach seinem Studium an der Veterinärmedizinischen Universität Wien zunächst als Autor und Fachjournalist für den Spezialbereich "Tiere" einen Namen, bevor er Redakteur, Moderator, Producer und Regisseur verschiedener Tiersendungen wurde - darunter "Sonntagstiere" von ProSieben und "Tierzeit" von VOX. Auch Britta Wiegand sammelte nach ihrer Sprach-, Schauspiel- und Gesangsausbildung bereits Erfahrungen im Fernsehen: Unter anderem moderiert sie seit 1998 das Nachrichtenjournal des bayerischen Regionalsenders "TV Touring".
"Teletipps vom Tierarzt" bietet in Zukunft vermehrt medizinischen Rat und praktische Tipps. In der ersten Sendung mit dem neuen Team dreht sich alles um den Winter, denn auch Haustiere müssen bei niedrigen Temperaturen vor Unterkühlung und Erkältungen geschützt werden. Wichtiger Bestandteil der Sendung sind die Fragen der Tierhalter, die Dr. Gerald Krakauer direkt beantwortet.
3sat-Kampagne zu "Australisches Kino" wurde beim "New York Festival" nominiert
3sat ist beim renommierten "New York Festival" für einen Preis nominiert worden. Die Auswahl der Jury erfolgte aus weltweit 2.500 Einreichungen und fiel in der Kategorie Programm-Promotion auf die 3sat-Kampagne zur Filmreihe "Australisches Kino". Das "New York Festival" prämiert seit 40 Jahren hervorragende Leistungen der Fernsehproduktion. Die Entscheidung über eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille erfolgt am 19. Januar 2001 in New York.
Montag, 8., bis Freitag, 12. Januar 2001
18.30 Uhr nano - die Welt von morgen
Die "nano"-Themen dieser Woche:
Der Golem - evolutionäre Robotik: Je mehr Fähigkeiten Roboter haben, desto mehr Aufgaben werden sie übernehmen. Sie werden fähig sein, Führungspositionen, wissenschaftliche Stellen und Marketing-Jobs zu übernehmen. Es wird immer deutlicher werden, dass unsere gesamte Wirtschaft voll automatisiert werden wird. Am Ende wird eine Maschine jede Tätigkeit eines Menschen übernehmen können. Nur billiger und gewöhnlich auch besser. "nano" berichtet aus der Zukunft.
Internet für Blinde (Cyber Braille): Das Internet eröffnet neue Dimensionen. Doch je mehr wir in den Cyberspace vordringen, desto weiter bleiben die Menschen zurück, die uns dorthin nicht folgen können: blinde und stark sehbehinderte Menschen. Für sie hörte bisher das Internet am Computerbildschirm auf. Doch ein neuartiges Lesegerät für Blinde übersetzt Buchstaben von Computerbildschirmen und elektronischen Büchern in Braille, die erhabene Schrift aus sechs Punkten. Der Apparat, den Tüftler am National Institute of Standards and Technology (NIST) in Maryland entwickelten, lässt die Punktschrift an einer rotierenden Walze wie ein Reifenprofil unter dem Finger des Lesers entlang ziehen.
Weltraumdetektive: In jedem guten Krimi gibt es sie: Die Spurensucher der Polizei. Bewaffnet mit Kohlenstaub und Pinselchen jagen sie jedem noch so kleinen Fingerabdruck hinterher. Doch spätestens seit dem Prozess gegen den Football Star O.J. Simpson vor fünf Jahren ist die forensische Wissenschaft in Verruf geraten. Damals wurden wichtige Spuren noch am Tatort kontaminiert. Der Beschuldigte wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Nun könnte in Fällen, in denen Schusswaffen gebraucht wurden, eine Revolution am Tatort ausbrechen. Und diesmal kommt wirklich alles Gute von oben. Genauer: Aus dem Weltall.
19.20 Uhr Kulturzeit
Schwerpunktthema dieser Woche in "Kulturzeit":
Der amerikanischer Politikwissenschaftler Samuel Huntington hat mit seiner These vom bevorstehenden "Kampf der Kulturen" vor einigen Jahren für Aufregung gesorgt. Seine Prognose: Die Kriege der Zukunft werden Kriege zwischen den Weltkulturen und den Religionen sein. Jetzt hat der Religionssoziologe Martin Riesebrodt diese These widerlegt. Nach seiner Vision werden die Konflikte der Zukunft innerhalb einer Kultur entstehen - zwischen Modernisten und Fundamentalisten. Mit seiner These, dass vor allem die moslemischen und christlichen Fundamentalisten in den arabischen Ländern und in den USA als Gegenbewegung zur liberalen Gesellschaft immer mächtiger werden, räumt Riesebrodt mit dem geläufigen Verständnis fundamentalistischer Milieus auf.
Redaktionshinweis: Von Dienstag, 2., bis Freitag, 5. Januar, machen "nano" und "Kulturzeit" Winterpause.
Montag, 1. Januar 2001, Neujahr
16.00 Uhr Der Schimmelreiter (Erstausstrahlung)
Hauke Haien (Sylvester Groth) ist Kleinknecht auf dem Gehöft des Deichgrafen Volkerts (Lech Ordon). Obwohl ihm seine Umgebung misstraut, interessiert sich Elke (Jolanta Grusznic), die Tochter des Deichgrafen, für den stillen Hauke, der des Nachts in seiner Bodenkammer Pläne für einen neuen Deich zeichnet. Nach dem Tod Volkerts wird Hauke Deichgraf und heiratet Elke. Während die Bauern ihre Deiche vernachlässigen, verwirklicht er seine Pläne und baut einen neuen. Als eine große Flutkatastrophe über das Dorf hereinbricht, hält nur der neue Damm. Bei dem Versuch, den Fluten Einhalt zu gebieten, ertrinken Hauke und seine Familie.
Klaus Gendries Fernsehfilm aus dem Jahr 1984 basiert auf Theodor Storms gleichnamiger Novelle, die der Husumer Dichter wenige Monate vor seinem Tod im Jahr 1888 beendete.
19.15 Uhr Tintoretto (Erstausstrahlung)
Der italienische Maler Tintoretto wurde im 16. Jahrhundert in Venedig geboren. Seiner Stadt ist er ein Leben lang treu geblieben. Seine Bilder findet man noch heute an den Orten, für die er sie gemalt hat: in den venezianischen Kirchen, den Schulen der Laienbruderschaften, den Palästen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die monumentale Darstellung einer Sklaven-Befreiung durch den Heiligen Markus sowie diverse Abendmahl Darstellungen. An seinem Hauptwerk, den Decken- und Wandbildern in der Scuola di San Rocco, die Szenen aus dem Alten Testament und dem Leben Jesu darstellen, arbeitete Tintoretto 20 Jahre lang. Das Künstlerporträt von Dagmar Knöpfel ist eine Hommage an den berühmten Maler der Renaissance.
20.15 Uhr Sonny Boys (Deutsche Erstausstrahlung)
Seit Jahrzehnten begeistern die Sonny Boys, das liebenswerte Komikerpaar Willie Clark (Otto Schenk) und Al Lewis (Helmut Lohner), ihr Publikum. Doch die harte Arbeit an den Lacherfolgen schweißt nicht nur zusammen, sondern führt das untrennbare Duo auch an die Grenzen eines Nervenkriegs. Als Al seinem Partner eines Tages seine Ausstiegspläne eröffnet, kommt es zum Bruch. Beide ziehen sich in die Anonymität zurück. Erst für eine Fernsehsendung über die große Zeit des Varietees begibt sich das zerstrittene Paar noch einmal gemeinsam auf die Bühne.
Gernot Friedel inszenierte Neil Simons Stück in den Wiener Kammerspielen. Die Zusammenarbeit der engen Freunde verleiht dem Klassiker eine eigene Dimension - kaum jemand könnte die Wortgefechte von Willie und Al überzeugender präsentieren.
Montag, 1. Januar 2001, Neujahr
22.20 Uhr Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikvereinssaal dirigiert in diesem Jahr erstmals Nikolaus Harnoncourt, der seine Karriere als Cellist der Wiener Symphonikern begonnen hat. Neben Stücken der Strauß-Dynastie stehen Werke des österreichischen Komponisten Josef Lanner, dessen 200. Geburtstag am 12. April 2001 gefeiert wird, auf dem Programm. Im ersten Teil des Konzerts sind zu seinem Walzer "Die Schönbrunner" Einblendungen von Schloss Schönbrunn zu sehen. Die Balletteinlagen, die im zweiten Teil zur "Harlekin-Polka" op. 48 und zu "Der Kobold, Polka Mazur" op. 226 von Johann Strauß aufgeführt werden, choreographierte Renato Zanella. In der Pause führt Anton Reitzensteins Ballettfilm "Lanners Traumtänze" (2000) in die erotisch aufgeladene Schattenwelt des biedermeierlichen Wien.
0.35 Uhr Die 3sat-Filmnacht
Sein Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle (1859-1930) machte Sherlock Holmes zu einer der bekanntesten Detektiv-Figuren der Weltliteratur. Das angebliche Zuhause des Meisterdetektivs, die Londoner Baker Street 221b, wurde zur Pilgerstätte unzähliger Fans. Nachdem schon Millionen von Lesern durch seine Abenteuer in Bann gezogen wurden, entdeckte ihn bald auch das Kino; eine der ersten Verfilmungen datiert bereits von 1905. Universal Pictures produzierte später in Hollywood mit Basil Rathbone als Meisterdetektiv und Nigel Bruce als Dr. Watson eine Reihe von Sherlock-Holmes-Filmen, die zu den schönsten überhaupt zählen. 3sat zeigt in seiner Filmnacht sechs dieser Filme, die zwischen 1942 und 1944 entstanden.
Die heutige Filmnacht bildet mit sechs Sherlock-Holmes-Filmen den Auftakt eines besonderen 3sat-Programms zum Jahresbeginn. Sie startet um 0.35 Uhr mit "Stimme des Terrors". Es folgen "Die Geheimwaffe" um 1.40 Uhr, "Verhängnisvolle Reise" um 2.50 Uhr, "Gespenster im Schloß" um 3.50 Uhr, "Das Spinnennest" um 4.55 Uhr und "Die Perle der Borgia" um 5.50 Uhr.
Bis Freitag, 5. Januar, zeigt 3sat vier weitere Fernsehnächte: eine Klassiknacht (Dienstag, 2. Januar, 2.30 Uhr), eine Theaternacht (Mittwoch, 3. Januar, 0.30 Uhr), eine Rocknacht (Donnerstag, 4. Januar, 1.10 Uhr) und eine Jazz-Nacht (Freitag, 5. Januar, 0.40 Uhr).
Redaktionshinweis: Weitere Informationen zu den einzelnen Beiträgen der Fernsehnächte sind im 3sat-Programmdienst unter www.pressetreff.3sat.de und in der 3sat-Publikation "die woche" erhältlich.
Dienstag, 2. Januar 2001
22.25 Uhr Hollywood Profile: Harvey Keitel (Erstausstrahlung) anschl. Willkommen in Los Angeles (23.10 Uhr)
Jede seiner Rollen ist ein Drahtseilakt, bei dem Seele und Nerven bloß liegen. Dabei lässt er sich nie auf einen Typ festlegen: Mal ist Harvey Keitel der ausgebrannte Cop ("Bad Lieutenant"), mal der sensible Wilde ("Das Piano") und mal der eiskalte Profi ("Pulp Fiction"). Dabei setzt der in New York geborene Schauspieler gerne auf neue Talente und ungewöhnliche Projekte: Mit den meisten amerikanischen Star-Regisseuren - wie Martin Scorsese, Abel Ferrara und Quentin Tarantino - hat er bereits zusammen gearbeitet, bevor sie berühmt wurden. Bei der jüngst von ihm produzierten kubanische Familiengeschichte "Dreaming of Julia" übernahm er die männliche Hauptrolle. Michael Althens Künstler-Porträt ist eine Hommage an Harvey Keitel.
Der junge Liedermacher Carroll Barber (Keith Carradine) kehrt zu Weihnachten aus London in seine Heimatstadt Los Angeles zurück, um seine Songs aufzunehmen. Er ahnt nicht, dass nicht das Interesse des Produzenten an seiner Musik dahintersteckt, sondern der Wunsch seines reichen Vaters, ihn wieder in Los Angeles zu haben. In wechselnden Kontakten mit Frauen erfährt Carroll die Stadt genau so, wie er sie in einem seiner Songs genannt hat: als "Stadt der flüchtigen Begegnungen".
Für sein Regie-Debüt als Autorenfilmer arbeitete Alan Rudolph ("Choose me", "Breakfast of Champions") mit einem ausgezeichneten Schauspieler-Ensemble zusammen, darunter Geraldine Chaplin, Lauren Hutton und Harvey Keitel. In "Welcome to L.A.", 1976 gedreht und von der Kritik hochgelobt, entwirft Rudolph ein atmosphärisch dichtes Bild einer Gesellschaft, in der menschliche Beziehungen oberflächlich und austauschbar geworden sind.
2.30 Uhr Die 3sat-Klassiknacht
In einer langen Klassiknacht präsentiert 3sat bis in die Morgenstunden verschiedene Facetten klassischer Musik. Sie beginnt um 2.30 Uhr mit "Europahilfe für Kinder": Bei der Benefiz-Gala, die zugunsten der "Europahilfe für Kinder" in München stattfand, trafen sich im November 2000 Stars der internationalen Musikszene, um populäre Arien aus Oper und Operette zu singen. Es spielten dazu die Münchner Symphoniker unter der Leitung von Ralf Weikert. Um 4.25 Uhr zeigt 3sat ein Konzert vom "Münchner Klaviersommer 1994", bei dem der russische Instrumentalist Arkadi Zenziper in der Philharmonie im Gasteig das 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow spielte. Um 5.10 Uhr folgt ein Konzert des "Turtle Island String Quartet". Die vier Kalifornier gaben beim Münchner Klaviersommer 1998 im Zusammenspiel mit dem Münchner Rundfunkorchester einen Einblick in die ganze Bandbreite ihres musikalischen Könnens.
Mittwoch, 3. Januar 2001
17.15 Uhr Grenzenlos extra 1. Krieg um Öl? Energie für alle!
Die dreiteilige Reihe "Grenzenlos extra" widmet sich mit Dokumentationen und Diskussionen globalen Umweltthemen: Die Sendung berichtet über Strategien zukunftsweisender Umwelt-Projekte, präsentiert erfolgreiche Modelle sinnvollen Wirtschaftens und stellt Unternehmer vor, die mit "grünen" Ideen schwarze Zahlen schreiben.
Die Dokumentation von Rolf Schlenker und Jens Dücker wirft einen Blick auf den lebenswichtigen Rohstoff Öl: Längst ist der Krieg um die letzten Tropfen Öl bittere Realität. Um den ansteigenden Energiebedarf der expandierenden Millionenstädte zu decken, ist die Nutzung alternativer Energiequellen und Techniken unabdingbar. Dies erfordert neue politische und wirtschaftliche Strategien. Franz Alt stellt Projekte vor, die für einen Wandel der Energiewirtschaft stehen, und diskutiert mit Peter Knödel, Vorstandsmitglied BP Deutschland, und Hans Kronberger, österreichischer Europa-Abgeordneter.
Die weiteren Folgen zeigt 3sat an den darauf folgenden Tagen jeweils ab 17.15 Uhr. Teil 2 befasst sich mit dem Rohstoff Wasser, Teil 3 mit dem immer knapper werdenden Lebensraum.
22.25 Uhr 50 Jahre Fernsehfilm Radetzkymarsch
Karl Josef (als Kind: Xandi Schwarz; als Erwachsener: Helmut Lohner) wird kurz vor dem Untergang der k.u.k.-Monarchie nach dem Vorbild seines Großvaters auf den Militärberuf vorbereitet. Eine lastende Tradition und das väterliche Beamtenethos formen sein Gemüt und seinen Charakter, der in der Tiefe seines Wesens kein Soldat ist. Die Welt der Väter und Söhne mit ihren uralten patriarchalischen Rangordnungen beherrschte anno 1916 das Leben jedes Einzelnen in Österreich-Ungarn - von der Kindheit bis zum Tod.
Michael Kehlmanns "Radetzkymarsch" aus dem Jahr 1965 ist ein Stück österreichischer Fernsehgeschichte. Der Film, der selbst in Kanada, Russland und Chile zu sehen war, sorgte in Österreich wegen einer Szene, die Kaiser Franz Josef im Nachthemd zeigte, für einen Eklat. "Der ,Radetzkymarsch' ist ein Stück Unsterblichkeit", meint Michael Kehlmann, "der wesentlichste Roman von Joseph Roth, ein Welterfolg in den 30er Jahren, das österreichische Pendant zu den Buddenbrooks."
Den zweiten Teil des "Radetzymarschs" zeigt 3sat morgen, Donnerstag, 4. Januar, um 22.25 Uhr. Am Mittwoch, 10. Januar, 22.25 Uhr, setzt 3sat "50 Jahre Fernsehfilm" mit "Egon und das achte Weltwunder" fort.
Mittwoch, 3. Januar 2001
0.30 Uhr Die 3sat-Theaternacht
Frankenstein lebt: Der französische Cirque Baroque, der australisch-holländische Puppentheaterkünstler Neville Tranter und der Rumäne Mihai Maniutiu haben sich auf ungewöhnliche Weise mit dem Mythos vom künstlichen Menschen auseinander gesetzt. Alle drei Inszenierungen erlebten im Rahmen des "Monsterfestivals", das vom 8. bis 26. September 1999 in Weimar stattfand, ihre Uraufführung. Um 0.30 Uhr zeigt "Genosse Frankenstein. Unser geliebter Führer", die Frankenstein-Variante Mihai Maniutius, den Menschen als Objekt der politischen und ideologischen Wirrnisse unseres Jahrhunderts. "Frankenstein-Cirque Baroque" geht um 1.45 Uhr dem literarischen Entstehungsprozess von Mary Shellys Werk nach. In "Re: Frankenstein", einer Untersuchung des bis heute ungeklärten "Falls" Dr. Frankenstein, kombiniert Neville Tranter um 2.55 Uhr minimale Bühnenausstattung mit komplexer Musik, Beleuchtung und Soundeffekten.
Donnerstag, 4. Januar 2001
17.15 Uhr Grenzenlos extra 2. Kampf ums Wasser? Lebensmittel für alle!
Der weltweite Wasserbedarf steigt dramatisch: Schon warnt die UNO vor kriegerischen Auseinandersetzungen um das Lebenselixier. Angesichts der sich zuspitzenden Situation zeigt die Dokumentation von Monika Kirschner am Beispiel eines Umwelt-Projekts Wege aus der Wasserkrise. "Living Lakes" versucht, multinationale Unternehmen, betroffene Bürger und Experten durch eine internationale Seenpartnerschaft an einen Tisch zu bringen, um bestehende Probleme gemeinsam zu lösen. Gegenstand des Projekts sind vier Seen auf vier Kontinenten: der Mono Lake in den USA, der Biwa Lake in Japan, der Bodensee mit den Anrainerstaaten Deutschland, Schweiz und Österreich sowie der St. Lucia See in Südafrika. Über den Kampf ums Wasser diskutiert Franz Alt mit dem Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP, Klaus Töpfer, und dem Wasserwissenschaftler am Frankfurter Institut für sozial-ökologische Forschung, Dr. Thomas Kluge.
20.15 Uhr Mike Leigh Karriere Girls
Die Psychologin Annie (Lynda Steadman), die in einem Personalbüro Karriere gemacht hat, besucht in London ihre frühere Studienfreundin und WG-Mitbewohnerin Hannah (Katrin Cartlidge). In langen Nächten frischen sie die Erinnerungen an alte Zeiten auf, in denen sie sich keinesfalls an die Gesellschaft anpassen wollten. Doch nun hat sich vieles verändert. Auf ihren Unternehmungen versuchen sie, die alte Unbeschwertheit wieder aufleben zu lassen. Da begegnet ihnen ihr alter Freund und Kommilitone Ricky (Mark Benton), der inzwischen auf der Straße lebt.
Regisseur Mike Leigh gelang in seinem Film aus dem Jahr 1997 eine genau beobachtende Tragikomödie über den schmalen Grat zwischen Rebellion und Anpassung, Nostalgie und Trauer. Nebenbei zeichnet er ein stimmiges, wenngleich wenig schmeichelhaftes Bild der britischen Gesellschaft in den 90er Jahren. Für den schrägen Charme sorgt nicht zuletzt die Musik von "The Cure". Mit "Karriere Girls" startet 3sat eine kleine, fünfteilige Reihe mit Filmen des britischen Filmemachers.
Donnerstag, 4. Januar 2001
0.25 Uhr Friedrich Dürrenmatt zum 80. Geburtstag Dürrenmatt - eine filmische Collage
Der große Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt hat sein Leben lang auch gezeichnet und gemalt: So bemalte er in den 40er Jahren die Wände der Mansarde, die er bewohnte. Ernst Buchmüllers Dokumentation aus dem Jahr 1994 stellt diese Fresken und andere Bilder aus dem reichen Fundus des Künstlers vor. Überdies lässt er den großen Meister in Archiv-Aufnahmen aus drei Jahrzehnten selbst zu Wort kommen, präsentiert Ausschnitte aus denkwürdigen Fernsehaufzeichnungen wie Fritz Umgelters "Die Physiker" (1964) und gibt einen Einblick in Original-Manuskripte. Diese unterschiedlichen Elemente unterlegt der Film mit Texten aus dem späten Prosawerk des Schriftstellers.
Friedrich Dürrenmatt wäre am 5. Januar 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass startet auch die "LESEZEIT-Videothek" am Montag, 8. Januar, um 16.30 Uhr, mit einer fünfteiligen Lesung von Dürrenmatts Krimi-Klassiker "Der Richter und sein Henker" mit Pinkas Braun. Die weiteren Teile sind an den darauf folgenden Montagen ebenfalls um 16.30 Uhr zu sehen.
1.40 Uhr Die 3sat-Rocknacht
In der langen Rocknacht kommen die Fans von "Fury in the Slaughterhouse" und Sting auf ihre Kosten. Um 1.10 Uhr präsentiert 3sat die Aufzeichnung eines "Fury in the Slaughterhouse"-Konzerts vom 4. Dezember 2000. Das Sextett um den charismatischen Sänger Kai Wingenfelder spielte in der Stadionsporthalle in Hannover. Im Anschluss, um 2.40 Uhr, folgt "In concert: Sting ,Brand New Day'", eine Konzertaufzeichnung aus dem Universal-Amphitheater in Los Angeles vom Oktober 1999: Sting präsentierte vor einem begeisterten Publikum sein neues Album "Brand New Day".
Freitag, 5. Januar 2001
17.15 Uhr Grenzenlos extra 3. Landflucht und Megastädte? Lebensraum für alle!
In Afrika, Asien und Südamerika fliehen die Menschen vor Hunger und Wassermangel, Umweltkatastrophen und Arbeitslosigkeit in die städtischen Ballungsräume, von denen viele bereits kurz vor dem Kollaps stehen. Weltweit arbeiten Regierungen, Bürgerinitiativen und Konzerne an Konzepten, die den Menschen auf dem Land wieder eine Perspektive bieten und so den Sturm auf die Metropolen bremsen sollen. Die Dokumentation von Kai Henkel und Mario Damolin zeigt erfolgreiche Beispiele aus Tansania, Argentinien, China und Finnland. Mit Klaus Töpfer, Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP und Leiter der UN-Siedlungsbehörde Habitat, sowie Jean Ziegler, Soziologe und UN-Sonderberichterstatter für Nahrung, spricht Moderator Franz Alt über das Thema "Landflucht und Megastädte? Lebensraum für alle!".
22.25 Uhr Satire-Fest Volker Pispers - Special Teil 1 (Erstausstrahlung)
Seit zehn Jahren ist das Satirefest des SFB ein Markenzeichen für intelligente, witzige und scharfzüngige Unterhaltung. Alles was in der deutschen Kleinkunst-Szene Rang und Namen hat, ist bei Volker Pispers, der sich als ein scharfsinniger und hintersinniger Moderator in die Herzen der Zuschauer gespielt hat, zu Gast. Seine Moderationen sind aktuell, provokant, auf alle Fälle aber außerordentlich unterhaltsam. Sein "Special" mit den Highlights vom 18. Satirefest, das vom 15. März bis zum 17. März 2000 im SFB-Fernsehzentrum stattfand, ist dafür ein überzeugender Beweis.
Den zweiten Teil des "Satire-Festes" zeigt 3sat am Freitag, 12. Januar, ab 22.30 Uhr.
0.40 Uhr Die 3sat-Jazz-Nacht
Nach dem 24-stündigen "All that Jazz"-Silvesterprogramm wartet 3sat in dieser Nacht mit drei weiteren Jazz-Highlights auf. Um 0.40 Uhr präsentiert 3sat eine Konzertaufzeichnung der "Bobby Burgess Big Band", die beim "SWR Hotjazz Festival 2000" im Europa-Park Rust Jazz vom Feinsten spielte. Im Anschluss folgen zwei Sendungen des "ZDF JazzClub": Um 1.40 Uhr sind die Gruppen "Road Mason & Benny Goodman" und "Tribute to Louis Armstrong & Benny Goodman" zu hören, ab 3.10 Uhr präsentiert sich die "Dutch Swing College Band" aus der Stadthalle in Leonberg zusammen mit der Sängerin Marjorie Barnes.
Morgen, Samstag, 6. Januar, folgt eine weitere Aufzeichnung des "SWR Hotjazz Festival 2000": Um 2.05 Uhr präsentiert 3sat ein Konzert, bei dem die legendäre holländische Trad-Band "Dutch Swing College Band" zusammen mit dem Damentrio "Mrs. Einstein" und dem "Lou Donaldson Quartett" spielte.
Samstag, 6. Januar 2001, Heilige Drei Könige
19.20 Uhr FOYER Freiheit, die sie meinen (Erstausstrahlung)
Freies Theater: frei von Zuschüssen, frei von Bindungen an feste Spielorte, unabhängig von Kritik und Konventionen, frei von Ansprüchen und manchmal auch von Niveau? Das war einmal. Die Besten der Off-Szene sind mittlerweile das geworden, was sie schon immer sein wollten: das Vitaminreservoir des deutschsprachigen Theaters. Die Stadt- und Staatstheater werben zunehmend Protagonisten der Freien-Szene an, die sich dort bereits einen Namen machen konnten. Das Theaterfestival IMPULSE präsentierte jüngst neun herausragende Aufführungen aus dem deutschsprachigen Off-Theater. Ein Tanz-, Klang- und Raumtheater zum Thema Zeit, eine unterhaltsame Gipfelkonferenz unter dem Titel "Everest 96" mit kulturkritischem Hintergrund und eine Theater-Soap zählten zu den Höhepunkten des Festivals.
20.15 Uhr Dornröschen Ballett nach Peter I. Tschaikowsky
Die Gretchen-Frage von Opern-Regisseuren und Choreografen lautet: Wie kann ich eine alte Geschichte neu erzählen? Mats Eks Antwort ist ebenso einleuchtend wie radikal: Er rückt Tschaikowskys Dornröschen, 1890 in Petersburg uraufgeführt, mit der Spritze zu Leibe. Die Stricknadel der Märchenvorlage wird zur Injektions-Nadel, der hundertjährige Schlaf zum "Trip". Tragik und Komik, Drastik und Subtilität liegen bei diesem Feuerwerk an choreografischem Einfall und tänzerischer Virtuosität dicht beieinander. Erzählt wird die Geschichte Auroras (Vanessa de Lignière), die von ihren Eltern zwar geliebt, aber nicht verstanden wird, und deshalb zu einer Art Rebellin "without cause" wird. Mats Eks Anliegen ist es, den Menschen mit seinen Widersprüchen zu zeigen. Das gelingt ihm auf zugleich unterhaltsame und verstörende Weise.
1999 wurde das drei Jahre zuvor in Hamburg uraufgeführte Stück eigens für das Fernsehen umgesetzt. Im Jahr 1999 gewann die Fernsehadaption von "Dornröschen" den "Prix Italia", im Folgejahr erhielt sie den Hauptpreis beim "Golden Prague Festival".
22.00 Uhr Predigt an die Fische 1. Des Knaben Wunderhorn
Die zweiteilige Musikdokumentation von Pavel Kacirek, des derzeitigen Direktors an der Prager Filmakademie, befasst sich mit dem Leben des Komponisten Gustav Mahler. Das als Titel gewählte Zitat "Predigt an die Fische" stammt aus dem von Mahler vertonten Gedichtzyklus "Des Knaben Wunderhorn" Clemens von Brentanos und steht für Mahlers lebenslangen Kampf gegen die Vergeblichkeit seines künstlerischen Wirkens. Der erste Teil der literarischen Spieldokumentation berichtet von der Kindheit des berühmten Komponisten.
Der zweite Teil von Pavel Kacireks Dokumentation aus dem Jahr 1998 folgt Mahlers Spuren zu seinen zahlreichen europäischen Wirkungsstätten und wird morgen, Sonntag, 7. Januar, ab 11.35 Uhr in 3sat ausgestrahlt.
Sonntag, 7. Januar 2001
13.30 Uhr 100 Deutsche Jahre 1. Mobilmachungen - Die Deutschen und das Auto
Die 52-teilige Dokumentarfilm-Reihe "100 Deutsche Jahre" untersucht verschiedene Phänomene, die das Leben der Deutschen in den vergangenen hundert Jahren maßgeblich beeinflusst haben.
Gerolf Karwath befasst sich im ersten Teil der Reihe mit des Deutschen liebstem Spielzeug, dem Auto. Kaum ein technischer Gegenstand hat das Leben und die Umwelt der Menschen im 20. Jahrhundert mehr verändert als dieses. Der Opel Laubfrosch der 20er Jahre, der Kübelwagen der Wehrmacht, der VW Käfer und der Trabi sind zu fahrbaren Klassikern avanciert. Erst in den 70er Jahren wurden die Grenzen der Massenmobilität deutlich. Die Ölkrise zeigte erstmals, wie abhängig die Mobilität von vorhandenen Energie-Ressourcen ist und dass der Schaden, den das Auto der Umwelt zufügt, kaum bezahlbar ist.
Die zweite Folge von "100 Deutsche Jahre" stellt am Sonntag, 14. Januar, 13.30 Uhr, ein Jahrhundert deutscher Seefahrt vor. Die weiteren Teile zeigt 3sat jeweils sonntags, ab 13.30 Uhr.
14.00 UhrBerliner Begegnungen Horst-Eberhard Richter zu Gast bei Engelbert Sauter
Er ist Wissenschaftler, Autor, zeitkritischer Publizist, politischer Berater und Mitbegründer der westdeutschen Sektion der "Ärzte gegen den Atomkrieg". Seit Jahrzehnten ist er der Friedensarbeit verpflichtet und vor Seitenhieben nicht gefeit. Gleichzeitig zählt Horst-Eberhard Richter, 1923 in Berlin geboren, zu den deutschen Pionieren der Familienforschung und Familientherapie. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 lehrte er im Zentrum für Psychosomatik der Universität Gießen, danach leitete er als geschäftsführender Direktor das Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. In zahlreichen Büchern befasst sich Richter, der vor kurzem seine zweite Autobiografie veröffentlichte, mit der Selbst- und Weltwahrnehmung des Menschen. Engelbert Sauter spricht mit Horst-Eberhard Richter über die Seelenlage der Nation und andere Themen.
15.00 Uhr Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk Teil 1
Hundehändler Josef Schwejk (Fritz Muliar) wird vom Agenten Bretschneider (Heinrich Schweiger) wegen Aufwiegelung und Kriegshetze verhaftet, in Polizeigewahrsam genommen, in einer Irrenanstalt auf seinen Geisteszustand untersucht und schließlich - gerade rechtzeitig zu dem von ihm vorausgesagten Kriegsausbruch - wieder freigelassen.
Jaroslav Hasek hat in seinem Roman nicht nur der k.u.k.-Monarchie ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt, sondern auch dem einfachen Bürger, der alles in einer Art stillen und verschmitzten Humors erträgt, ein Denkmal gesetzt.
Im Gegensatz zu früheren Bearbeitungen des "Schwejk" versuchte Wolfgang Liebeneier das Buch Haseks so werkgetreu wie möglich umzusetzen. Der Darstellung zeitgeschichtlicher und zeitkritischer Elemente maß er ebensoviel Gewicht bei wie den Abenteuern der Titelfigur.
Die weiteren Folgen der dreizehnteiligen Reihe "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" zeigt 3sat jeweils sonntags, ab 15.00 Uhr.
Sonntag, 7. Januar 2001
21.15 Uhr Kameraden (Erstausstrahlung)
Nach fünf Jahren Abwesenheit kehrte Mitko Panov 1993 aus den USA in sein Heimatland Jugoslawien zurück. Er fand ein geteiltes Land vor, abgeschnitten von der Außenwelt. Ein Land, in dem kaum etwas funktioniert, in dem das Volk verängstigt und verbittert ist. Die "Sozialistische Republik Jugoslawien" existierte nicht mehr. Angesichts der Zerstörung stellte er sich viele Fragen: Was hatte die Menschen dort veranlasst, sich gegeneinander zu stellen: Nachbar gegen Nachbar, Bruder gegen Bruder? Was geschah mit seinen Kameraden? Hatten sie Waffen aufeinander gerichtet? Lebten sie noch oder waren sie auf den Schlachtfeldern des Krieges gestorben?
Auf sehr persönliche Weise setzt der Dokumentarfilm "Kameraden" mit Krieg, Erinnerung und Freundschaft auseinander. Ohne zu urteilen oder zu analysieren erzählt Mitko Panov die Geschichte vom Kollaps seines Landes, von einer multiethnischen Gesellschaft, die einst in einer blühenden Gemeinschaft zusammenlebte. Und von Menschen, die sich nie hätten vorstellen können, jemals gegeneinander zu kämpfen, und es doch taten.
Teil 1 von 2
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