3sat-Programmhinweis
"Wer liebt wen"
"nano" untersucht in
fünfteiliger Reihe, wie Liebende zueinander finden
Montag, 9., bis
Freitag, 13. Juli 2001, 18.30 Uhr
Mainz (ots)
Mit dem Beginn der Pubertät wird ein Thema zum ständigen Begleiter unseres Lebens: die Partnerwahl. Die Liebe scheint sich ihre "Opfer" willkürlich auszusuchen. Kaum jemand kann erklären, warum man sich gerade in seinen Partner und nicht in einen anderen Menschen verliebt hat. Zu komplex wirkt das Zusammenspiel von Psyche, Biologie und gesellschaftlichen Normen in unserem Leben. In einer fünfteiligen Reihe zur Partnerwahl untersucht "nano", wie das "Töpfchen zum Deckelchen kommt".
Die Macht der Gene - Der erste Blick: Die Gene des Menschen sind ein Erbe unserer langen Entwicklung. Sie steuern nicht nur lebensnotwendige Prozesse in unserem Körper, sondern beeinflussen auch unser Verhalten. Insbesondere bei der Partnerwahl scheinen die Gene ein wichtiges Wort mitzureden. So lassen sich viele irrationale Entscheidungen bei der Suche nach den Partnern fürs Leben erklären, denn unsere Gene mussten schon vor vielen Jahrtausenden dafür sorgen, dass jeder Mensch den Richtigen findet. Dabei standen indes andere Kriterien im Vordergrund als die Werte, die heute als erstrebenswert gelten.
Liebe geht durch die Nase - Die erste Umarmung: Ob wir einen Menschen riechen können, entscheidet nicht die Nase, sondern die Botschaft, die in den Gerüchen verborgen liegt. Gerüche informieren uns über die genetische Beschaffenheit der möglichen Partner. Diese Informationen dringen zwar nicht in unser Bewusstsein vor, aber sie scheinen einen großen Einfluss auf die Partnerwahl auszuüben. Sie sind dafür verantwortlich, dass besonders häufig Menschen zueinander finden, deren Gene sich optimal ergänzen. Mögliche Kinder behalten so eine genetische Vielfalt, die beispielsweise gut vor Krankheiten schützt.
Gelegenheit macht Liebe - Die gesellschaftlichen Normen: Partnerwahl hängt nicht nur von den biologischen Trieben ab. Die Normen der Gesellschaft lasten ebenso auf der Liebe und führen den Menschen in engen Bahnen auf dem Weg zum Lebensglück. Im Lauf der Geschichte lassen sich die Einflüsse der Gesellschaft erkennen. Die Idee, dass die Romantik eine Triebfeder einer Beziehung sein sollte, ist erst ein Produkt der jüngeren Geschichte. Materielle Sicherheit und soziales Ansehen galten lange Zeit als die wichtigeren Kriterien. Und noch in der heutigen Gesellschaft finden sich solche historischen Werte wieder.
Immer die Falschen? Unbewusste Kindheitsmuster: Liebe ist nicht von der Psyche des Menschen zu trennen. Jeder Mensch hat in seinem Leben Erfahrungen gemacht, die ihn von anderen Menschen unterscheiden. Diese Erfahrungen prägen das Unterbewusstsein und sind ein Wegweiser zum Partner. In der Kindheit werden insbesondere durch das Elternhaus die ersten Weichen gestellt. So versucht beispielsweise der Mensch häufig einen Partner zu finden, der ihm das geben kann, was er in seiner Kindheit vermisst hat.
Cybersex und Genlabor - Partnerwahl in der Zukunft: Internet und Gentechnik werden die Zukunft unserer Gesellschaft prägen. Auch an der Partnerwahl werden diese Entwicklungen nicht vorbei gehen. Das Internet schafft für die Partnersuche völlig neue Möglichkeiten und erweitert den Kreis der Menschen, unter denen wir unsere Partner suchen können. Die Fortpflanzungsmedizin wird zukünftig Kinder nach Wunsch herstellen - die biologischen Qualitäten der Partner könnten dann in der Partnerwahl immer unwichtiger werden.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261)
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