3sat-Magazin "auslandsjournal extra" widmet als erste deutsche Fernsehanstalt dem Dutroux-Opfer Laetitia eine eigene Sendung / Freitag, 10. August 2001, 21.00 Uhr
Mainz (ots)
Laetitia - das Leben nach Dutroux: Es ist jetzt genau fünf Jahre her, dass Laetitia entführt wurde. Sechs Tage saß sie in einem kleinen, dunklen Keller zusammen mit einem anderen Mädchen. Sechs Tage dauerte für sie diese Hölle, dann wurde der Kinderschänder Dutroux verhaftet und sie befreit. Ein Aufschrei der Empörung ging damals durch das Land, denn Dutroux, so schien es, war der Mittelpunkt eines breitangelegten Kinderschändernetzwerks, das bis in die höchsten politischen Kreise reichte. Die Belgier forderten Reformen, eine durchgreifende Justiz, Tausende gingen beim weißen Marsch auf die Strasse. Laetitia und ihre Leidensgenossin Sabine liefen damals an der Spitze, zusammen mit den Fotos der Mädchen, die den Kinderschändern nicht lebend entkommen waren.
Heute ist es still geworden um Laetitia - und nicht nur um sie: der Dutroux-Prozess lässt auf sich warten, die Mühlen der belgischen Justiz malen langsam, sehr langsam. Laetitia ist allein gelassen mit ihren Erinnerungen. Nie hat sie psychologische Hilfe bekommen und auch ihre Familie denkt, nicht "darüber" zu reden, helfe zu vergessen. Laetitia versucht, mit ihrem Leben zurecht zu kommen, es ganz normal zu führen. Doch auf Schritt und Tritt begegnet ihr der Schatten Dutrouxs, täglich wird sie daran erinnert, dass er immer noch ungestraft ist. Laetitia ist heute 19. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man die Trauer, die Wut, die Hilflosigkeit, die sie gern verbergen würde. Ihre Erzählungen sind Zeugnis des Versagens eines ganzen Staates.
3sat zeigt als erste deutsche Fernsehanstalt ein halbstündiges, eindringlich-menschliches Dokument über das Leben Laetitias nach ihrer Hölle. Es berichtet Britta Hilpert.
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