3sat-Doku: Verlust der Kindheit
Die Zerstörung eines Schutzraumes /
Samstag, 26. Januar 2002, 19.20 Uhr
Erstausstrahlung
Mainz (ots)
Kindheit, wie wir sie kennen, ist eine Erfindung der Aufklärung, eine Errungenschaft des Bürgertums. Jugendschutzgesetze und staatliche Jugendhilfe sollten die Lebensaussichten benachteiligter Kinder verbessern. Das öffentliche Schulwesen und die allgemeine Schulpflicht (in Deutschland seit 1919) schufen ein Minimum an Chancengleichheit. Man muss also die Kulturgeschichte der Kindheit zuallererst als Erfolgsgeschichte begreifen, wenn man sich fragt, was es heißt, heute in unserem Land ein Kind zu sein. Aber in einer Welt des Konsums, des Leistungsdrucks und der Reizüberflutung hat sich Kindsein verändert. Einerseits werden Kinder verwöhnt und überbehütet, andererseits müssen sie schnell erwachsen werden. Wer nimmt sich noch die Zeit, seinen Kindern Geschichten zu erzählen, obwohl wir wissen, dass Erlebnisse im nahen Konflikt für die Kreativität und das Selbstwertgefühl so wichtig sind? "Wir sind in einer Krise", sagt Pater Ludger, Leiter einer Klosterschule. "Aber in jeder Krise steckt eine Chance. Die Kinder von heute sind Suchende. Unsere Aufgabe ist es, auf ihre Fragen einzugehen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und ihnen Grenzen zu setzen. Eltern sind verunsichert. Ihnen müssen wir den Rücken stärken und sie zu einer verantwortungsvollen Erziehung ermutigen." 3sat zeigt einen Film aus dem Jahr 2002 von Christa Graf in der Reihe ZEIT-TV.
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