"Über:Digitalisierung - Die SMARTE Versuchung": 3sat-Dokumentation über die ökologischen Schattenseiten der digitalisierten Welt
Mainz (ots)
Dienstag, 16. Oktober 2018, 22.25 Uhr Erstausstrahlung
Digitalisierung, smarte Geräte, intelligente Maschinen und globale Vernetzung: Diese Visionen sind Realität geworden. Doch zu welchem Preis? Filmemacher Peppo Wagner geht dieser Frage in seiner 3sat-Dokumentation "Über:Digitalisierung - Die SMARTE Versuchung" am Dienstag, 16. Oktober 2018, 22.25 Uhr, nach. Längst geht es nicht mehr nur um Datensicherheit und Kontrolle. Auch soziale Ungerechtigkeit und Raubbau an der Umwelt zählen zu den Schattenseiten.
Digitalisierung wird generell mit Wachstum durch Optimierung und Effizienzsteigerung gleichgesetzt. Doch zeigen Studien, dass sowohl die effizientere Nutzung von Rohstoffen als auch stetiges Wirtschaftswachstum zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch führen. Genau solche "Rebound-Effekte" finden sich häufig im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Video-Streaming etwa könnte im Vergleich zum DVD-Verleih erheblich Energie sparen. Der stetig wachsende Videokonsum im Netz macht aber - weil er immer verfügbar und billig ist - alle Einsparpotenziale zunichte und führt letztlich zu einem deutlichen Mehrverbrauch. Solche Betrachtungen bleiben aber in den meisten Ökobilanzen über digitale Technik unbeachtet.
Bereits jetzt stellen die Verknappung von Ressourcen, wachsende Müllberge und die globale Erwärmung unsere Gesellschaft auf die Probe. Die Digitalisierung kann, so die Meinung von Experten, dazu erheblich beitragen. Man betrachte nur das Handy, Symbol des digitalen Lebens schlechthin. Die Lebenszyklen dieser digitalen Endgeräte werden wohl aus wirtschaftlichen Überlegungen immer kürzer, die gesteigerte Energieeffizienz von Smartphones wird durch den wachsenden Datenverkehr und die Verlagerung der Rechenleistung in Clouds in Summe wieder aufgefressen.
Auch ist unklar, wie der aus der Digitalisierung resultierende Energiebedarf in Zukunft nachhaltig gedeckt werden soll. Die Welt der Information und Kommunikation hat heute einen Anteil von acht Prozent am gesamten Strombedarf. Aktuelle Prognosen sprechen von einem Anstieg auf 30 bis 50 Prozent bis zum Jahr 2030. Und international gesehen besteht der Strom-Mix noch immer hauptsächlich aus "Kohlestrom". Der Mensch hinterlässt durch seine digitalen Aktivitäten also nicht nur massenhaft Spuren in der neuen, großen Welt der Daten, sondern auch sehr deutliche "Carbon Footprints", die der Umwelt massiv schaden.
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