3sat zeigt Maurice Pialats "Van Gogh"
Freitag, 28. März 2003, 22.30 Uhr
Mainz (ots)
Maurice Pialats Spielfilm aus dem Jahr 1991 schildert die drei letzten Lebensmonate des Malers Vincent van Gogh, der am 30. März 1853 geboren wurde. In der französischen Provinzstadt Auvers-sur-Oise erlebt van Gogh einen Rausch an Kreativität, aber auch eine Lebenskrise. Das eindringliche Porträt beschreibt van Gogh als stets mit sich ringenden Künstler, der seine Ängste, Halluzinationen und Zweifel nur beim Malen überwinden kann und als vitalen, charismatischen Mann, der auf der Suche nach der reinen, wahren Liebe ist.
Van Gogh (Jacques Dutronc) begibt sich mit einem Empfehlungsschreiben seines Bruders Theo (Bernard Le Coq), eines bekannten Pariser Galeristen, in die Provinzstadt Auvers-sur-Oise, um sich von dem kunstbegeisterten Arzt Dr. Gachet (Gérard Séty) behandeln zu lassen. Er entwickelt eine fieberhafte Produktivität, die sich negativ auf seinen nervlichen Zustand auswirkt. Mit seiner schroffen Art erweckt er die Leidenschaft von Gachets 19-jähriger Tochter Marguerite (Alexandra London), die ihm sogar bei seinen Ausflügen in die Bordelle der Pariser Bohème folgt. Ausgezehrt vom Alkohol, kehrt Vincent nach Auvers-sur-Oise zurück. Die Arbeit will ihm nicht mehr gelingen, er wird immer unzufriedener mit seinen Bildern. Auf freiem Feld schießt sich Vincent schließlich eine Kugel in die Brust und stirbt zwei Tage später an den Folgen der Verletzung.
Mit minutiöser Beobachtungsgabe, die sich Einzelheiten, Verzweigungen und der langsamen Beschreibung hingibt, werden die Figuren in Pialats "Van Gogh" zu Charakteren, die durch ihr Handeln, ihre Reden und Schweigen Profil gewinnen. Jacques Dutronc wurde für seine Darstellung des zerrissenen Malers 1992 mit einem César ausgezeichnet. Maurice Pialat starb am 11. Januar 2003, im Alter von 77 Jahren. Mit seinen Filmen wie "Nackte Kindheit", "Der Loulou", "Auf das, was wir lieben" und "Die Sonne Satans" erwies er sich als mutiger und kompromissloser Beobachter der menschlichen Existenz.
Bis 8. Mai zeigt 3sat weitere Spielfilme zu großen Künstlern, wie "Picasso in München" (14. April, 23.00 Uhr), "Goya"(18. April, 22.30 Uhr), "Lautrec, der Maler vom Montmartre" (2. Mai,22.30 Uhr) sowie Dokumentationen: "Guernica - Pablo Picasso und die Politik" (7. April, 22.25 Uhr), "Die großen Surrealisten" (12.04., 19.04., 26.04. jeweils 19.20 Uhr).
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Michaela Krause (06131 - 706417)
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