3sat erinnert an den Physiker und Philosophen Heinz von Foerster
Sonntag, 13. April 2003, 11.00 Uhr: Tanz mit der Welt
Erstausstrahlung
Mainz (ots)
"Wenn der Begriff der Wahrheit überhaupt nicht mehr vorkäme, könnten wir vermutlich alle friedlich miteinander leben." Der Philosoph, Physiker und gelernte Zauberer Heinz von Foerster verstand den Konstruktivismus als eine "Medizin gegen den Dogmatismus", als einen "Tanz mit der Welt", der zu immer neuen Betrachtungsweisen der Wirklichkeit führt.
Heinz von Foerster gilt heute neben Warren McCulloch, Norbert Wiener und John von Neumann als einer der Architekten der Kybernetik und als Begründer des Konstruktivismus auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie. Von Foerster wurde vor allem bekannt durch die von ihm entwickelte Kybernetik zweiter Ordnung, die davon ausgeht, dass die ausgesuchten Elemente wissenschaftlicher Beobachtung ebenfalls der kritischen Betrachtung unterliegen müssten.
1911 in Österreich geboren, emigrierte Heinz von Foerster 1949 in die USA und gründete dort 1958 das inzwischen legendäre Biological Computer Laboratory, das zu einem Zentrum der kognitionswissenschaftlichen Forschung wurde. Er verstand sich allerdings nie als Vertreter einer bestimmten wissenschaftlichen Disziplin - für ihn war die "Transdisziplinarität" oberstes Prinzip.
Am 2.Oktober 2002 verstarb Heinz von Foerster im Alter von 90 Jahren. Nikola Bocks essayistisches Porträt zeigt von Foerster noch einmal als großartigen Erzähler und Visionär, der mit universellem Geist und Wiener Charme die Grundsätze seiner konstruktivistischen Weltsicht erläutert.
Redaktionshinweis: Bilder zu der Sendung erhalten Sie unter dem Link http://bereitstellung.zdf.de/Grobdaten/2003KW16/0413/1100/ oder beim ZDF-Bilderdienst unter 06131/706100.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Frank Herda Tel.: 06131/706418
Original-Content von: 3sat, übermittelt durch news aktuell