3sat
nano-Schwerpunkt: Frankenstein Forscher im Film
Wie nah sind Forscherfiguren in Spielfilmen an der Realitaet?
Mittwoch, 30. Juni 2004, 18.30 Uhr
Mainz (ots)
Wissenschaftler im Spielfilm haben selten gute Eigenschaften: Zu diesem Schluss kommt eine medienwissenschaftliche Studie der Universität Bielefeld. Sie sind Frankensteins, die im Trüben fischen, mysteriös und meistens kauzig, häufig machtbesessen und bisweilen böse. Doch warum ist das so? Zeigen diese Figuren die Ängste der Gesellschaft vor der Forschung und ihren Protagonisten? nano vergleicht Kino-Forscher mit ihren Vorbildern in der Welt der Wissenschaft.
Wissenschaft kann Konflikte mit der Gesellschaft provozieren, Forscher stecken nicht selten in einem Dilemma zwischen Erkenntnisdrang und Erkenntnispflicht einerseits, denn Neues zum Wohle der Menschen zu entdecken, ist ihre Aufgabe, und Moral andererseits, die den gesellschaftlichen Erkenntniswunsch reglementiert, manchmal begrenzt. Filmzitate von Frankenstein bis James Bond sind moderne Belege dafür, dass Kunst in der Wissenschaft ein Menschheitsprojekt erkennt, das von nichts und niemandem aufgehalten werden kann, solange das Fernziel nicht erreicht ist: Der Mensch will mit der Wissenschaft letztlich sich selbst verstehen, sagt der Wissenschaftstheoretiker Holm Tetens von der FU Berlin. Und dieses Ziel ist erst erreicht, wenn der Mensch den Menschen nachgebaut hat. Ist der wahre Wissenschaftler also doch ein Frankenstein, der vielleicht mit der Fähigkeit, Menschen zu klonen, an sein Ziel gelangt sein könnte?
Es moderiert Stefan Schulz-Hausmann.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 24. Juni 2004
ots-Originaltext: 3sat
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