3sat
Kennwort Kino: Taeter und Opfer
Nationalsozialismus im deutschen Film
Donnerstag, 30. Dezember 2004, 19.20 Uhr in 3sat
Erstausstrahlung
Mainz (ots)
Mit Bernd Eichingers Der Untergang, Volker Schlöndorffs Der neunte Tag und Jo Baiers Stauffenberg war das Thema Nationalsozialismus in diesem Jahr mehrfach im deutschen Film präsent. In Berichten und Gesprächen mit Regisseuren, Schauspielern und Historikern geht Kennwort Kino der Frage nach, wie und warum der Nationalsozialismus wieder zum zentralen Thema im Kino geworden ist.
Eichingers Film über die letzten Tage im Führerbunker bricht ein Tabu und bringt auf die Leinwand, was bis vor kurzem noch undenkbar schien. Kontrovers aufgenommen, in den Feuilletons gefeiert und von den Kritikern mit Skepsis betrachtet, hat der Film inzwischen ein Millionenpublikum erreicht und wird als deutscher Bewerber ins Oscar- Rennen nach Hollywood geschickt. Nüchterner und reservierter nähert sich Volker Schlöndorff in Der neunte Tag den schwer darstellbaren Schrecken der Konzentrationslager. Ulrich Matthes und August Diehl streiten als ungleiche Gegner KZ-Häftling und SS-Offizier in einem beklemmenden Kammerspiel über Moral und Religion. Auch der militärische Widerstand des 20. Juli 1944 erfährt eine filmische Neubewertung. In dem Film Stauffenberg, der kürzlich mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, erzählt Jo Baier die Biografie des adligen Generalstabsoffiziers Claus Schenk von Stauffenberg, der bei einem Anschlag auf Hitler sein Leben riskiert und mit seinen Mitverschwörern tragisch scheitert. Es scheint, dass die Zeit reif ist für einen neuen Blick auf die NS-Vergangenheit und dass das Kino hierbei zum Ort der Erinnerung wird.
Redaktionshinweis: Weitere Informationen zum Filmprogramm in 3sat erhalten Sie unter www.3sat.de/film und im Pressetreff unter www.pressetreff.3sat.de.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Stefan Unglaube (06131 70 6478) Mainz, 16. Dezember 2004
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