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André Glucksmann zu den Ausschreitungen in Frankreich / „Kulturzeit extra“ im Interview mit dem franzoesischen Philosophen / Freitag, 11. November 2005, 1.20 Uhr
Erstausstrahlung

Mainz (ots)

„Meiner Meinung nach imitieren diese Jugendlichen,
die zu Mördern werden, die Großen.“ Das sei ihre Form der Integration
in die Gesellschaft, so lautet André Glucksmanns provokante These.
Nachdem die französischen Intellektuellen zu dem Ausbruch von Gewalt
in den französischen Vorstädten geschwiegen haben, meldet sich jetzt
der Philosoph zu Wort. 3sat zeigt in „Kulturzeit extra: Über den Hass
und die Gewalt in den Vorstädten“ André Glucksmann im Gespräch mit
Ruthard Stäblein.
Ausgehend von seiner Theorie über den Hass – gerade ist sein
gleichnamiges Buch erschienen – spricht Glucksmann von der
nihilistischen Verfassung der französischen Gesellschaft, der sich
die Jugendlichen anpassen. „Die Jungs in den Vorstädten sagen: Heute
ist hier Bagdad. Sie sehen das im Fernsehen und finden das sehr gut.
Leider zeigt das Fernsehen nicht, das die Mörderbande in Bagdad die
Fußgänger, die Schülerinnen, egal wen tötet.“ Glucksmann, bekannt für
seine harte Haltung im Jugoslawienkonflikt, seine Kritik am
„Schurkenstaat“ Russland und seine dezidierte Meinung zu der
„Internationale der Mörder“ nach dem 11. September 2001, nimmt die
Unruhen in Frankreich zum Anlass für eine generelle Gesellschafts-
und Politikkritik in seinem Heimatland.
Redaktionshinweis: Weitere Informationen erhalten Sie über die
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat und unter
http://pressetreff.3sat.de.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Frank Herda (06131 - 706418)
Mainz, 10. November 2005

Original-Content von: 3sat, übermittelt durch news aktuell

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