Qualität von Produktstammdaten: Wahrheit UND Pflicht!
Branchenstandard soll Datenqualität von Produkten sichern
Köln, 19. Januar 2023. Ob stationär oder online, die Qualität von Produktstammdaten ist für die Prozesse in den Liefernetzwerken bis hin zu den Konsument:innen elementar. Deshalb engagieren sich Expert:innen aus Industrie und Handel auf der Plattform von GS1 Germany und haben die Anforderungen zur Sicherung von Datenqualität definiert. Aufgrund der hohen Bedeutung des Themas wurde nun in den Gremien von GS1 Germany entschieden, dass die Validierung der Produktstammdatenqualität für den Datenaustausch im deutschen Zielmarkt ab dem 20. Mai 2023 verpflichtend wird – zunächst für Neuanlagen von Konsumenteneinheiten im Sortimentsbereich Food und Near-Food.
Branchenlösung von Industrie und Handel wird zum Must-have
Schon lange sind ganzheitliche Lösungen gefordert. Nicht nur Endverbraucher:innen erwarten zunehmend umfangreichere und korrekte Informationen – in Echtzeit und genau da, wo sie gerade sind: im Laden selbst oder online. So stellen der wachsende E-Commerce und auch die Gesetzgebung wie die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) hohe Ansprüche an die Qualität von Produktstammdaten. Noch mehr Dynamik erhält das Thema durch eine stark ansteigende Produktvielfalt und die Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen.
„Automatisierte Geschäftsprozesse basieren auf der Richtigkeit von Daten“, so Christian Bodi, Geschäftsführer Ressort Logistik dm-drogerie markt GmbH + Co. KG. „Gleiches gilt für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Deshalb sind Fehler heute auch nicht mehr tolerabel, wie es vielleicht vor zehn Jahren noch der Fall gewesen ist. Fehlerhafte Daten haben in beiden Fällen zur Folge, dass in höherem Maße manuell in Prozesse eingegriffen werden muss, das kann heute keiner mehr wollen.“
Um den Anforderungen des Markts nach einer notwendigen Erhöhung der Qualität von Produktstammdaten gerecht zu werden, haben die Gremien von GS1 Germany entschieden, die Qualitätssicherung mittels der Prüfvorgaben von GS1 DQX nicht mehr nur zu fordern, sondern diese ab dem 20. Mai 2023 auch verpflichtend einzuführen. So soll zukünftig die Datenqualität bezüglich Vollständigkeit, Richtigkeit und Konsistenz sichergestellt werden.
„Wenn wir 100 Prozent korrekte Daten in den Markt liefern, profitieren wir in vielerlei Hinsicht“, äußert Mike Eberle, COO Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, aus Sicht der Industrie. „Artikelpässe werden überflüssig, es schafft Vertrauen, das uns auch in anderen Geschäftsbereichen hilft, und es schützt vor regulatorischen Konsequenzen, wenn beispielsweise die Nährwerte im Datensatz nicht stimmen, stimmt auch die Nährwertampel nicht.“
Die Qualitätssicherung von Produktstammdaten betrifft alle Unternehmen und Dateneinsteller, die neue Konsumenteneinheiten im Sortimentsbereich Food und Near-Food über das Global Data Synchronisation Network (GDSN®) an den Handel im deutschen Zielmarkt liefern. Ausgenommen hiervon sind Eigenmarken sowie mengenvariable und unverpackte Produkte.
Marktspezifische Anforderungen an hohe Datenqualität im Fokus
Zum Stichtag greift eine neue Validierungsregel im FMCG-Sektor (Fast Moving Consumer Goods), welche einen „Error“ für alle neuen sichtprüfungsrelevanten Konsumenteneinheiten erzeugt, die ab dem 20. Mai 2023 publiziert und nicht gemäß den gemeinsam definierten Vorgaben von GS1 DQX geprüft und besiegelt wurden. Das bedeutet in der Konsequenz, dass ein nicht nach den GS1 DQX Vorgaben geprüfter Datensatz auch nicht mehr an den Handel weitergeleitet wird.
Für die Prüfung bietet GS1 Germany künftig zwei Möglichkeiten an: Zum einen können Dateneinsteller ihre Produktstammdaten durch den bereits am Markt etablierten Full Service GS1 DQX ComfortCheck prüfen lassen. Mit GS1 DQX SelfCheck können Dateneinsteller hingegen ihre Produktdaten nach den Vorgaben von GS1 DQX selbst prüfen, nachdem sie die hierfür notwendige Zertifizierung erhalten haben.
„Ein klares Bekenntnis für mehr Datenqualität ist kein Selbstzweck. Die Anforderungen für erfolgreich gehandelte Produkte steigen zusehends, das geht nur mit einem hohen Maß an Datenqualität. Mit dem neuen Branchenstandard haben wir nun das Momentum, die Datenqualität im deutschen Zielmarkt FMCG signifikant zu verbessern. Es ist an der Zeit", so Stephan Heck, Lead Competence Center Data Quality bei GS1 Germany.
Ab sofort können Unternehmen bis zum 28. Februar 2023 ihre Produktstammdatenqualität mithilfe einer kostenlosen Testsichtprüfung ermitteln. Darüber hinaus bietet GS1 Germany kostenlose Webinare zur Bereitstellung qualitätsgesicherter Produktstammdaten an. Weiterführende Informationen zum Thema GS1 DQX finden Interessierte unter gs1.de/dqx.
Pressekontakt
GS1 Germany GmbH Stegan Schütz Corporate Communications Maarweg 133, 50825 Köln Telefon: 0221 94714-524 E-Mail: stefan.schuetz@gs1.de www.gs1.de/newsroom
GLN 40 00001 00000 5 Geschäftsführer: Thomas Fell Amtsgericht Köln HRB 6276 Aufsichtsratsvorsitzender/-stellvertreter Christian Bodi/Dr. Mike Eberle
Über GS1 Germany Es begann mit einem einfachen Beep. 1974 wurde in einem Supermarkt zum ersten Mal ein Barcode gescannt. Dies war der Beginn des automatisierten Kassierens – und der Anfang der Erfolgsgeschichte von GS1. Der maschinenlesbare GS1 Barcode mit der enthaltenen GTIN ist mittlerweile der universelle Standard im globalen Warenaustausch und wird sechs Milliarden Mal täglich auf Produkten gescannt. Die Standards von GS1 sind die globale Sprache für effiziente und sichere Geschäftsprozesse, die über Unternehmensgrenzen und Kontinente hinweg Gültigkeit hat. Als Teil eines weltweiten Netzwerks entwickeln wir mit unseren Kunden und Partnern gemeinsam marktgerechte und zukunftsorientierte Lösungen, die auf ihren Unternehmenserfolg unmittelbar einzahlen. Zwei Millionen Unternehmen aus über 20 Branchen weltweit nutzen heute diese Sprache, um Produkte, Standorte und Assets eindeutig zu identifizieren, um relevante Daten zu erfassen und um diese mit Geschäftspartnern in den Wertschöpfungsnetzwerken zu teilen. GS1 – The Global Language of Business. www.gs1.de