Auswertung quirin bank: Marktrendite und Anlegerrendite klaffen vor allem bei Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa auseinander
Berlin (ots)
- Anleger erzielen durchweg weniger Rendite mit aktiven Fonds als vergleichbare Indizes - Vor allem aktive Fonds mit Schwerpunkt Europa hinken ihrem Vergleichsindex hinterher - Passive Investments wie ETFs sind kostengünstige Alternativen, die nah an der Marktrendite liegen
Wer als Anleger auf aktiv gemanagte Aktienfonds setzt, die sich an einem Vergleichsindex wie DAX, Euro Stoxx 50 oder MSCI World orientieren, erzielt auf lange Sicht eine deutlich schlechtere Rendite als der Index. Die Marktrendite, d. h. die Rendite des Index, und die Anlegerrendite klaffen vor allem bei Fonds mit Schwerpunkt Europa (Euro Stoxx 50) weit auseinander. Wer in aktive Fonds angelegt hat, die den Index Euro Stoxx 50 als Maßstab nehmen, hat binnen drei Jahren 7,5 Prozent weniger Rendite erzielt als bei einem reinen Investment in den Index. Das ergab eine Auswertung der auf Honorarberatung spezialisierten quirin bank.
Durchweg erzielen Anleger bei aktiv gemanagten Fonds weniger Rendite, als sie mit reinen Index-Investments erreichen könnten. So liegen die Fonds mit dem Schwerpunkt Deutschland über drei Jahre rund 4,2 Prozent hinter dem Index zurück. Noch größer ist der Abstand mit 6,9 Prozent über drei Jahre bei den Fonds, die in sogenannte Benchmark-Aktien weltweit (MSCI World) investiert sind. Auch aktive Fondsmanager im Bereich Emerging Markets hinken dem Index mit minus 3,7 Prozent über drei Jahre und bei US-Aktien mit minus 2,4 Prozent hinterher.
Dabei zeigt die Auswertung auch, dass nur wenige aktive Manager überhaupt ihren Vergleichsindex schlagen: Von 28 ausgewerteten Fonds mit Schwerpunkt Deutschland Blue Chips und mehr als fünf Millionen Euro Fondsvolumen schafften es über drei Jahre nur sieben, besser abzuschneiden als der DAX.
Vergleich Wertentwicklung Indizes vs. Durchschnitt aktive Fonds
1 Monat 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
DAX 3,54 % 2,59 % 19,10 % 36,33 % 101,25 % Ø Fonds D 3,64 % 2,59 % 16,96 % 32,12 % 96,32 % Abstand 0,10 % 0,00 % -2,14 % -4,21 % -4,93 %
Euro Stoxx 50 3,08 % 30,99 % 21,49 % 29,08 % 64,17 % Ø Fonds Euro Stoxx 50 2,62 % 24,39 % 15,93 % 21,53 % 49,17 % Abstand -0,45 % -6,60 % -5,56 % -7,54 % -15,00 %
S&P500 2,35 % 30,35 % 20,45 % 52,67 % 132,64 % Ø Fonds S&P 500 2,83 % 28,22 % 16,86 % 50,18 % 126,84 % Abstand 0,48 % -2,13 % -3,59 % -2,48 % -5,80 %
MSCI EM 3,51 % 1,00 % 4,59 % -4,22 % 52,05 % Ø Fonds MSCI EM 4,75 % -3,85 % -2,55 % -7,93 % 41,93 % Abstand 1,23 % -4,85 % -7,14 % -3,71 % -10,12 %
MSCI World 3,54 % 2,59 % 19,10 % 36,33 % 101,25 % Ø Fonds MSCI World 4,31 % -6,23 % 10,25 % 29,43 % 86,07 % Abstand 0,77 % -8,82 % -8,85 % -6,90 % -15,18 %
Quelle: quirin bank AG, Stand: 1. Juli 2014
Beim Euro Stoxx 50 schaffte nur einer aus neun Fonds ein Plus gegenüber dem Index, beim S&P 500 gelang das immerhin drei von neun. Schwach ist die Bilanz auch beim MSCI World: Hier schlugen nur fünf von 17 Managern ihre Benchmark.
"Beim Anleger kommt im Schnitt deutlich weniger Rendite an, als der Markt liefert", erklärt Professor Stefan May, Leiter Asset Management der quirin bank. "Verantwortlich dafür sind neben der schwer nachweisbaren tatsächlichen Leistung der Fondsmanager vor allem die Kosten, die für einen aktiv gemanagten Fonds berechnet werden", so May weiter. Rund zwei Prozent betragen die Kostenquoten bei Aktienfonds im Schnitt, deutliche Abweichungen nach oben sind möglich, vor allem wenn noch zusätzliche Performance-Gebühren anfallen.
Um die Rendite für Anleger näher an die Rendite des Marktes heranzuführen, sollten Finanzanlagen grundsätzlich langfristig getätigt werden. Das verringert die ungünstige Wirkung falscher Kauf- und Verkaufszeitpunkte. Zudem sollten Anleger auf kostengünstige börsennotierte Fonds (ETFs) setzen, die den Verlauf eines Index wie des DAX mit sehr geringen Abweichungen nachvollziehen. Die Kosten hierfür sind wesentlich geringer, wodurch die durchschnittliche Anlegerrendite deutlich steigen kann. "Herkömmliche Bankberater bieten ETFs jedoch so gut wie nie an, weil sich daran kaum etwas verdienen lässt", erklärt May. Anleger sollten daher aktiv nachfragen, ob es etwa anstatt eines Aktienfonds mit deutschen Aktien nicht auch einen ETF gibt, der den DAX abbildet. Von Honorarberatern, die kein Geld mit Provisionen verdienen, werden die ETFs dagegen als kostengünstige marktabbildende Variante im Rahmen des strategischen Portfolioaufbaus eingesetzt.
Über die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 9.000 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,7 Milliarden Euro. In der Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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