Fahrraddemo mit Riesenschwein gegen Billigfleisch
Fahrraddemo mit Riesenschwein gegen Billigfleisch
750 Menschen fordern Ende des "Billigfleisch-Systems"
Berlin, 27. August 2020. Mit einer Fahrraddemo forderten am Donnerstag 750 Menschen von der Agrarministerkonferenz des Bundes und der Länder Konsequenzen aus dem Tönnies-Skandal und eine Wende in der Tierhaltung. Begleitet wurden sie von einem fliegenden Riesenschwein mit der Aufschrift: "Stoppt das Billigfleisch-System!". Klingelnd fuhr die Fahrraddemo vom Kanzleramt über die Lobbyvertretung des Deutschen Bauernverbandes und das Agrarministerium zum Potsdamer Platz. Der Protestzug führte bis zum Tagungsort der Agrarministerkonferenz, die dort über den Umbau der Tierhaltung beriet. Dazu hat eine Kommission unter Vorsitz des früheren Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert (CDU) Vorschläge vorgelegt.
"Der Tönnies-Skandal ist das Fukushima der Fleischindustrie. Ein weiter so ist jetzt nicht mehr möglich", so Christoph Bautz von Campact. "Frau Klöckner und die Agrarminister/innen müssen heute eine Wende in der Tierhaltung und Fleischproduktion beschließen. Die Vorschläge der Borchert-Kommission gehen in die richtige Richtung, jedoch nicht weit genug: Tiere brauchen deutlich mehr Platz im Stall und dürfen nicht mehr gequält werden, indem ihnen Schwänze und Schnäbel abgeschnitten werden." Den Umbau der Tierhaltung durch eine Tierwohlabgabe zu finanzieren, begrüßt Campact.
Die Fahrraddemo wurde von der Bürgerbewegung Campact organisiert. Das Bündnis "Wir haben es satt", die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), 4Pfoten, Extinction Rebellion, die Albert-Schweitzer-Stiftung, der WWF, der BUND, Compassion in World Farming und Greenpeace beteiligten sich an der Aktion.
Bereits am Vormittag übergab Campact 300.000 Unterschriften des Online-Appells "Schließt die Tierfabriken - Billigfleisch-System stoppen" an den Vorsitzenden der Agrarministerkonferenz, den saarländischen Umwelt- und Verbraucherminister Reinhold Jost (SPD). In dem Appell wird neben einem Verbot von Werkverträgen und einer Tierwohlabgabe auch eine Begrenzung der Tiertransporte gefordert.
Pressekontakt: Yves Venedey, Pressestelle Campact, presse@campact.de, Tel. 0151 268 468 93, Artilleriestraße 6, 27283 Verden