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PHOENIX

PHOENIX-Programmhinweis für Freitag, 7. Januar 2000

Köln (ots)

Neue 6-teilige Reihe
   19.15 Uhr Geheimes Russland
   1. Teil: Nowaja Semlja - Der Archipel der Angst
Nur westliche Spionagesatelliten haben sie bisher vor die Kamera
bekommen. Unüberwindlich ist die Himmel hohe, unsichtbare Wand um
Nowaja Semlja, Russlands atomare Testinsel im Eismeer.
Zu Wasser, zu Lande und in der Luft spähen und lauschen die
elektronischen Augen und Ohren von Armee und KGB nach unerwünschten
Eindringlingen. Nowaja Semlja ist der geheimste Platz im Riesenreich
unter dem roten Kremlstern.
Die Atominsel gibt es offiziell gar nicht. Auch die Soldaten, die
hier dienten, hat es nie gegeben. Jewgenij Galagut zum Beispiel.
"Einheit des größten Risikos" war der stolze Name seines Verbandes.
So geheim, dass alle Spuren dieser Truppe in den Militärarchiven
beseitigt wurden. Direkt aus dem Waisenhaus war Jewgenij 1961 in die
Armee gesteckt worden, für zwei Jahre zu den Atomsoldaten nach Nowaja
Semlja. Die gefährlichsten Plätze in der Roten Armee wurden häufig
mit Waisen besetzt. Man versprach ihnen eine hohe Rente und andere
Sonderrechte. Als Jewgenij vor einigen Jahren seine Pension forderte,
verlangten die Beamten erst einmal den Nachweis, dass er tatsächlich
auf Nowaja Semlja gedient hatte. Dabei wussten sie, dass die
Unterlagen über die geheimen Einheiten, die um 1960 dort stationiert
waren, vernichtet worden waren. Damals wurde hemmungslos über der
Erde getestet, ohne Bedenken wegen der radioaktiven Verseuchung für
Menschen und Umwelt.
Das Filmteam begleitet Jewgenij auf der Suche nach seiner
Identität und trifft auf weitere Zeugen der rücksichtslosen
sowjetischen Atomrüstung. Die Geheimnisse von Nowaja Semlja werden
gezeigt: die streng bewachten Stützpunkte Sewernyj und Bieluschje,
dasTestgelände, Aufnahmen der Armee von den Atomversuchen.
Archivbilder, die westliche Zuschauer noch nie gesehen haben. Und er
zeigt Nowaja Semlja heute. Bilder, die kein ziviles Fernsehen bisher
zeigen durfte: die Luftüberwachungszentrale der Grenzpolizei, den
verlassenen Stützpunkt Russanovo am Rande des Testgeländes,
reihenweise Atommüll in rostenden Tonnen...eine tickende Zeitbombe.
Ein Film von Jurek Sladkowski
20.15 Uhr Aus Sternenstaub
   Der Mensch im Kosmos
"Der Mensch, die Krone der Schöpfung". Spätestens seit Galilei ist
dieser, von der christlichen Theologie über Jahrhunderte gelehrte
Satz fragwürdig geworden. Angesichts der Erkenntnisse der modernen
Naturwissenschaften hat er für viele Zeitgenossen nur noch
Museumswert. Der Mensch, aus Sternenstaub geboren wie alles im
Kosmos, lebend am Rande einer Galaxie, die eine unter Milliarden
anderer Galaxien ist. Jene Wissenschaftler scheinen recht zu haben,
die ihn ein Zufallsprodukt der Evolution nennen, einen Vagabunden am
Rande des Weltalls. Andere Wissenschaftler dagegen staunen, wie viele
Faktoren zusammenpassen mussten, damit Leben, Seele, Geist entstehen
konnten. Sie sprechen von einem Plan, von einer Intelligenz hinter
allem. Sicheres weiß keiner. Christlicher Glaube kann das nicht
ignorieren. Er ist herausgefordert, Stellung zu beziehen, seine
eigenen traditionellen Deutungsversuche zu überdenken und nach
Antworten auf die Fragen von heute zu suchen.
Der suchende, fragende Mensch, dargestellt von Manfred Schwabe,
ist der Protagonist dieses Films. Beeindruckt, erregt und
aufgerüttelt vom Drama der Evolution macht er sich auf die Suche nach
Antworten. Er reist an die Grenzen unseres Kosmos, lässt den Prozess
der Evolution vor sich abrollen, fährt durch die ganze Welt, um
Wissenschaftler und Theologen zu befragen. Ein Abenteuer in
beeindruckenden Bildern, faszinierenden Animationen und mit einem
nachdenklichen Ende.
Dokumentation von Erwin Neu und Martin Gertler
21.00 Uhr Die versunkenen Königreiche von Rakhine
   2. Teil der Dokumentation von Jana Markova und Wilhelm Klein
"Ramadanesa, die Goldküste Südostasiens", so heißt die Küste von
Yangon, dem ehemaligen Rangun, bis in den Archipel von Myeik.
"Svanabhumi", das Goldland, wie es im Altertum hieß, betrieb bereits
Handel mit Rom. Hier leben Mons, Burmesen Inder und Chinesen. Dieses
Völkergemisch prägt die Region.
Für Südostasien war Ramadanesa, "das Land der Mons", was einst Rom
für Europa war. Bago war Schauplatz einer folgenreichen
buddhistischen Renaissance. Die dominante Kultur Indiens verbreitete
sich von hier aus über ganz Südostasien. Ramadanesa war einst die
begehrte Quelle für Edelsteine und das für den Schiffsbau der Zeit so
ungemein wichtige Teakholz. Es war der faszinierende Schauplatz
kolonialer Dramen. Portugiesische und britische Abenteurer haben hier
Königreiche und Kolonien gegründet. Hier hat sich der vergessen
geglaubte "Orient" bis an das Ende unseres Jahrhunderts erhalten.
Das sagenumwobene Bago, Kyaik-Tyio, der mystische "Goldene Felsen"
in den Bergen des Karenlandes und die Schmuggler- und
Piratenmetropole Myeik, sind weitere Stationen des Films, der von den
vielfältigen Einflüssen erzählt, die diese Küste prägen.
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax
0221-220-8089

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