PHOENIX-Programmhinweis für Freitag, 10. März 2000
20.15 Uhr Schwerpunkt
Die Fusion der Großbanken: Bleibt der Kunde auf der Strecke?
Köln (ots)
Mit der geplanten Fusion von Deutscher Bank und Dresdner Bank entsteht die größte Bank der Welt. Die Elefantenhochzeit soll den beiden Banken eine führende Position im globalen Wettbewerb sichern. Die Akzente des zukünftigen Geschäfts werden wahrscheinlich im Investmentbanking liegen, das unrentable Privatkundengeschäft droht ins Hintertreffen zu geraten. Die Gewerkschaften rechnen mit einer deutlichen Reduzierung der Filialen und einem damit verbundenen Personalabbau. Darüber hinaus sind noch viele Fragen offen: Kann die Fusion trotz kartellrechtlicher Bedenken reibungslos abgewickelt werden? Können die Großbanken ihre Position auf dem Weltmarkt wirklich weiter ausbauen? Werden Angestellte und Kunden die Verlierer der Fusion sein?
Fragen, die Martina Sagurna mit Manfred Westphal, Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, Prof. Jürgen Donges, Sachverständiger im Rat der Wirtschaftsweisen, und Margret Mönig-Raane, Vorsitzende der Gewerkschaft HBV, diskutiert.
Wie immer sind unsere Zuschauer aufgerufen, sich über Telefon 01802-8217 oder Fax 01802-8213 an der Diskussion zu beteiligen.
21.00 Uhr Machtspiele - Wechseljahre Rolf Breuer und die Deutsche Bank
Die Deutsche Bank wird im Ausland gelegentlich mit der Bundesbank verwechselt. Aber was ist noch deutsch an der Deutschen Bank? Vor kurzem hat Vorstandssprecher Rolf Breuer die amerikanische Investment-Bank Bankers Trust für 15 Milliarden D-Mark geschluckt. Damit ist die Hälfte der 90000 Mitarbeiter im Ausland tätig. Einst war die Chefetage der Deutschen Bank ein Mythos bundesrepublikanischer Wirtschaftsmacht. Doch die Deutsche Bank ist in den vergangenen Jahren im Wettbewerb zurück gefallen. Breuer unterzog sie deshalb einem gründlichen Umbau. Damit löste er in den Frankfurter Türmen einen Kulturschock aus, der die Fundamente beben ließ und manch guten alten Bankdirektor an seinem Weltbild zweifeln ließ. Aber die Welt hat sich eben weiter gedreht. Breuer betreibt seine Revolution, um die Deutsche Bank im globalen Machtbeben zu behauten. Nach der Fusion mit Bankers Trust und mit einer Bilanzsumme von 800 Milliarden Dollar steht das Finanzhaus weltweit auf Rang eins. Aber Breuer liebt diesen Superlativ nicht. Lieber wäre ihm, seine Bank wäre nicht die größte, sondern die profitabelste der Welt. Das Kleinkundengeschäft im dichten Filialennetz ist zu teuer. Das große Geschäft wird heute an den Börsen und mit Investmentbanking gemacht. Schlanke Hierarchien und frische Ideen sollen verkrustetes Verwaltungsdenken aufbrechen.
Wolfgang Herles und sein Team haben Rolf Breuer in den entscheidenden Phasen der Fusion begleitet und den Konzernchef aus nächster Nähe beobachtet.
Dokumentation von Wolfgang Herles
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089
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